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Israelischer Angriff auf den Gazastreifen

Die israelische Armee bedenkt das abgeriegelte palästinensische Ghetto im Gazastreifen wieder einmal mit einem zerstörerischen Bombardement – als Vorwand dienen angebliche Hamas-Aktivitäten.

Tel Aviv/Gaza. Am Samstag wurden vom Gazastreifen Raketen ins Meer geschossen. Es war nicht klar, ob diese Raketen Israel treffen sollten, zumal im Gazastreifen ansässige Gruppen häufig Testraketen in Richtung Mittelmeer abschießen.

„Während Feuerwerkskörper den Himmel erhellten, um das neue Jahr 2022 auf der ganzen Welt zu feiern, kam eine andere Art von Feuer aus dem Gazastreifen – terroristischer Raketenbeschuss auf Israel“, teilte hingegen das israelische Militär (IDF) voller Überzeugung am Sonntag in einem Tweet mit. „Als Antwort darauf haben wir soeben Einrichtungen der Hamas im Gazastreifen getroffen, darunter eine Raketenproduktionsstätte und Militärposten, die für terroristische Aktivitäten genutzt werden“, hieß es weiter.

Keine Berichte über Verletzte

Das israelische Militär hat somit nach eigenen Angaben Luftangriffe auf Stellungen der Hamas im abgeriegelten und permanent belagerten Gazastreifen geflogen, einen Tag nachdem aus dem Gazastreifen abgefeuerte Raketen im Meer gelandet waren.

Es gab vorerst keine Berichte über Verletzte bei dem Angriff vom Samstag. In Israel wurden keine Alarmsirenen ausgelöst und das Raketenabwehrsystem „Iron Dome“ kam nicht zum Einsatz, wie die IDF in einer Erklärung mitteilten. Die Hamas ihrerseits erklärte gleichzeitig gegenüber Al Jazeera News, dass einige der von den israelischen Angriffen betroffenen Gebiete auch landwirtschaftliche Flächen umfassen.

Fragiler Waffenstillstand und Blockade

Abgesehen von einem Vorfall im September gab es keinen grenzüberschreitenden Raketenbeschuss mehr, seit im Mai 2021 ein Waffenstillstand einen elftägigen Krieg zwischen Israel und der Hamas beendete. Der Waffenstillstand, der von Ägypten und anderen Vermittlern begleitet wurde, war brüchig. Die Hamas wirft Israel vor, keine ernsthaften Schritte zur Lockerung der Blockade unternommen zu haben.

Israel hält den Gazastreifen unter einer Blockade, die den Verkehr aus dem Gebiet, in dem zwei Millionen Palästinenser leben, stark einschränkt. Ägypten hält ebenfalls Beschränkungen aufrecht. Beide führen angebliche Drohungen der Hamas als Gründe an.

Die Blockade schränkt den Waren- und Personenverkehr in den und aus dem Gazastreifen ein. Sie ist eine zusätzliche Bürde für die zwei Millionen Menschen vor Ort, die faktisch in einem großen Freiluftgefängnis oder – um es auf den Punkt zu bringen – in einem von Israel abgeriegelten Ghetto für Palästinenser leben.

Quelle: Al Jazeera News

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