HomePanoramaGrubenunglück in Tschechien fordert Todesopfer

Grubenunglück in Tschechien fordert Todesopfer

Bei einem Unglück in einer Steinkohlemine des tschechischen Unternehmens OKD stirbt ein Arbeiter, mehrere werden verletzt. Doch eigentlich hätte das Bergwerk gar nicht mehr in Betrieb sein sollen.

Ostrau. Im oberschlesischen Steinkohlerevier im Osten der Tschechischen Republik kam es am Donnerstag zu einem tödlichen Grubenunglück. Nach einer „Erschütterung“, die wohl als Folge einer Explosion zu verstehen ist, kam es in einer Tiefe von rund 1.100 Metern zu Einstürzen, die für einen Bergmann tödlich endeten. Mehrere Minenarbeiter wurden zum Teil schwer verletzt und in umliegende Krankenhäuser gebracht. Die genaue Ursache ist nun zu ermitteln, der Verdacht mangelnder Sicherheitsvorkehrungen drängt sich auf.

Faktum ist jedenfalls: Eigentlich hätte die Steinkohlemine ČSM-Süd bei Karviná gar nicht mehr in Betrieb sein sollen, denn die Stilllegung war bereits für das Vorjahr beschlossen. Doch im Zuge der Energiekrise vollzog die tschechische Regierung eine Kehrtwende und verlängerte den Steinkohleabbau bis 2025 – so auch am nunmehrigen Unglücksort: Die Kohle wurde zur Stromerzeugung in umliegenden Kraftwerken verwendet. Diese unverantwortliche Energie- und Umweltpolitik der EU und Tschechiens wurde nun den Bergleuten indirekt zum Verhängnis.

Und es ist am Standort nicht das erste Unglück der jüngeren Vergangenheit: Bereits 2018 starben in der Mine bei einer Schlagwetterexplosion 13 Bergleute, die durch ein polnisches Unternehmen bereitgestellt wurden. Inzwischen ist die Betreibergesellschaft OKD wieder verstaatlicht worden.

Quelle: ORF

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