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Das Kepler Uniklinikum braucht dringend Personal

Der Betriebsrat des Linzer Universitätsklinikums schlägt Alarm – es fehlt in allen Bereichen. Nach Jahren der Pandemie schert sich die Politik immer noch keinen Deut um das Gesundheitswesen. 

Linz. Das Kepler Universitätsklinikum leidet stark an Personalmangel. Das Problem ist auch deshalb schwerwiegend, weil das Uniklinikum mit rund 1.800 Betten das zweitgrößte Krankenhaus Österreichs darstellt. Betriebsausschussvorsitzender Helmut Freudenthaler betonte beispielsweise gegenüber dem ORF Oberösterreich, dass eine Situation eingetreten sei, die sich für die Patientinnen und Patienten als geradezu gefährlich herausstellt:

„So wie es jetzt ausschaut sagen meine Kolleginnen und Kollegen, dass die Patienten gar nicht mehr in dem Ausmaß betreut werden können, ohne dass es gefährlich wird. Deshalb sagen meine Kollegen, auch wenn es schmerzt, dass weniger Patienten besser für uns wären.“

Nicht nur Fachkräftemangel

Personal fehle praktisch in allen Bereichen. Das Personal des Universitätsklinikums führte in der Zwischenzeit Protestaktionen durch, um auf sich aufmerksam zu machen und den Druck auf die Politik zu erhöhen – jedoch vergebens. Franz Harnoncourt, seines Zeichens Geschäftsführer der oberösterreichischen Gesundheitsholding, führt das Problem auf den allgemeinen Fachkräftemangel zurück:

„Wir haben ja Stellen bewusst nicht besetzt, sondern sie sind aufgrund der derzeit am Markt verfügbaren Fachärzte und Fachkräfte nicht besetzbar.“

Nebenher wurde aber auch gerade im Gesundheitswesen vielen Menschen die Arbeitsstelle gekündigt, weil man mit ihrem Umgang mit der Coronapandemie oder ihrer mangelnden Impfbereitschaft unzufrieden war. Die Regierung hat es in dieser Zeit verabsäumt, Investitionen in die Gesundheit zu tätigen, um Betten und Personal aufzustocken – dies wurde immer wieder auf den Sankt Nimmerleinstag verschoben, obwohl die Notwendigkeit mehr als offensichtlich war. 

Parallel dazu besteht auch ein großes Personalproblem im Pflegebereich. Vor der Sitzung des Lenkungsausschusses zur Pflege-Fachkräftestrategie am Dienstag wurde wiederum eine Erhöhung der Personalkapazitäten und eine Verbesserung der Arbeitsbedingungen gefordert. Fortwährender Personalmangel und die geringe Bezahlung systemrelevanter Berufe zeigen wieder einmal deutlich, an welcher Stelle einerseits der Mensch im kapitalistischen System steht, und an welchem andererseits der Profit einiger weniger. 

Quelle: ORF

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