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Jobvernichtung bei BAWAG geht weiter

Trotz hunderter Millionen Euro Gewinn baut die BAWAG weiter Personal ab: So sollen Kosten minimiert und die Profite maximiert werden – der ÖGB trägt eine historische Mitschuld.

Wien. Die österreichische BAWAG-PSK-Bank, deren größter Aktionär der New Yorker Hegdefonds „Golden Tree“ ist, betreibt seit Jahren einen „Einsparungskurs“. Seit dem fragwürdigen Verkauf durch den Österreichischen Gewerkschaftsbund (ÖGB) an den Ceberus-Fonds im Jahr 2007 wurden Mitarbeiter abgebaut und Bankfilialen geschlossen, um im Bereich von „Kosten und Nutzen“ effizienter zu werden. Anders gesagt: Es geht um Profitmaximierung zulasten der Angestellten und der Kunden. Das scheint auch zu funktionieren, denn im Jahr 2020 konnte die BAWAG einen Gewinn von immerhin 284 Millionen Euro lukrieren. So ein Ergebnis zahlt sich dann für die Aktionäre aus, ebenso für das Management des Finanzkonzerns: Der fünfköpfige Vorstand der BAWAG „verdiente“ im vergangenen Jahr 21,3 Millionen Euro.

Für andere Betroffene schaut’s weniger gut aus. Wer immer noch Kunde der ehemaligen „Arbeiterbank“ bzw. der vor 21 Jahren übernommenen Postsparkasse ist, hat bestimmt schon bemerkt, dass Betreuung und Beratung sowie überhaupt der Umgang mit den normalen Kunden mittlerweile ein Witz sind. Offenbar orientiert man mehr in den Online-Bereich sowie auf Geschäftskunden. Das impliziert, dass 2018–2020 nicht nur die Kooperation mit der österreichischen Post beendet wurde und damit schlagartig dutzende Filialen verschwanden, sondern dass auch hunderte Arbeitsplätze gestrichen werden. 2019 hatte die BAWAG noch 3.700 Mitarbeiter, 2020 nur noch 3.580 – und inzwischen ist man bei 3.118 angelangt, wenn man den „Sozialplan“ abzieht. Damit aber nicht genug: Wie nun bekannt wurde, sollen 200 weitere Stellen abgebaut werden. Anscheinend sind die beachtlichen Profite noch immer nicht groß genug – und bezahlen sollen die Angestellten, generell und noch mehr in der kapitalistischen Krise.

Quelle: Der Standard

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