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Mieten steigen erneut

Heute wurde die sogenannten Kategoriemieten einmal mehr um 5,5 Prozent erhöht. Mehr als 100.000 Haushalte in Wien sind betroffen, wobei der Großteil davon in Gemeindebauten lebt. Dies ist bereits die vierte Erhöhung seit dem Vorjahr.

Laut Angaben der Stadt Wien und der Statistik Austria leben rund 107.000 Haushalte in Wien in Kategoriemieten, wobei 85.000 davon im Gemeindebau ansässig sind. Die Arbeiterkammer geht davon aus, dass die Zahlen etwas höher sind und schätzt, dass etwa 125.000 Haushalte in Wien betroffen sind.

Kategoriemietzinsen gelten für Haushalte in Altbauwohnungen, deren Mietverträge zwischen 1982 und 1994 abgeschlossen wurden. Aufgrund der hohen Inflation sind die Kategoriemieten besonders stark gestiegen, da die Miete ab einer Inflationsrate von fünf Prozent erhöht wird. Seit dem Vorjahr sind die Kategoriemieten laut der Arbeiterkammer um knapp 24 Prozent gestiegen. Ab dem 1. Juli müssen für eine Wohnung der höchsten Kategorie (Kategorie A) 4,46 Euro pro Quadratmeter bezahlt werden, zuvor waren es 4,23 Euro.

Im gleichen Zeitraum stiegen die Richtwertmieten, die für Altbauwohnungen mit Mietverträgen ab März 1994 gelten, um 14,4 Prozent. Dies betrifft knapp 170.000 Haushalte in Wien. Der Richtwertmietzins liegt derzeit bei 6,67 Euro pro Quadratmeter. Die Richtwertmieten werden alle normalerweise alle zwei Jahre an die Inflation angepasst, zuletzt aber am 1. April um 8,6 Prozent. Die nächste Erhöhung steht somit im April 2025 an.

Auch Mieterinnen und Mieter im frei finanzierten Neubau, insgesamt 122.000 Haushalte, müssen immer mehr für ihre Mieten aufbringen. Wie bei Kategorie- und Richtwertmieten sind auch diese Mieten in unterschiedlichem Ausmaß an die Inflation gekoppelt. Wenn die Inflation drei oder fünf Prozent erreicht, steigen auch diese Mieten. Experten erwarten für dieses Jahr zwei bis drei Mieterhöhungen in diesem Bereich.

Die Immobilienwirtschaft argumentiert oft mit gestiegenen Erhaltungskosten als Grund für die Mietsteigerungen. Laut der Arbeiterkammer belaufen sich diese jedoch nur auf ein bis zwei Euro pro Quadratmeter und Monat. Auch die bevorstehende Sanierungs- und Dekarbonisierungswelle wird von der Arbeiterkammer nicht als Begründung akzeptiert. Im gemeinnützigen Wohnbau seien bereits sechs von sieben Wohnungen saniert, während private Vermieter nur zwei von sieben Wohnungen saniert hätten.

Quelle: ORF

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