HomeKlassenkampfVermehrt Übergriffe auf Öffi-MitarbeiterInnen

Vermehrt Übergriffe auf Öffi-MitarbeiterInnen

Übergriffe auf MitarbeiterInnen der öffentlichen Verkehrsmittel nehmen in Österreich weiterhin zu und werden auch immer brutaler.

Wien. In einem offenen Brief der Gewerkschaft vida wird auf die sich häufenden Übergriffe auf Personal des öffentlichen Verkehrs hingewiesen. Solche Vorfälle gibt es seit 2019 immer öfter und sie werden auch brutaler. Laut vida-Vorsitzendem Roman Hebenstreit, nehmen sowohl Beschimpfungen, schwere Drohungen sowie tätliche Angriffe weiterhin zu. „Vor allem bei den Nachtzügen ist es an der Tagesordnung, dass Kollegen bedroht und beschimpft werden, oder dass man ihnen ein Messer hinhält“.

Bereits vor vier Jahren wurde zirka jeder neunte der rund 1200 ÖBB-ZugbegleiterInnen Opfer von Übergriffen durch Fahrgäste. Mit dem Beginn der Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, die zumindest in Wien noch immer aufrecht ist, häuften sich die Vorfälle noch weiter. Die Kontrolle der Maskenpflicht wird seit jeher auf das Öffi-Personal abgewälzt, welches dabei alleingelassen wird.

Eine genaue Statistik über die Vorfälle führt lediglich die ÖBB, da keine Aufzeichnungspflicht besteht. In der Regel geschehen die Übergriffe, wenn wenig Fahrgäste an Bord sind, also meist nachts. Oft sind die Täter betrunken. 

Ein wichtiger Grund für die steigenden Übergriffe ist der Mangel an Personal in den öffentlichen Verkehrsmitteln. „Wenn zwei Zugbegleiter in einem Zug auftreten, ist die Wahrscheinlichkeit von Übergriffen geringer“, so Hebenstreit. Dementsprechend fordert die Gewerkschaft, dass die öffentliche Hand für mehr Personal in Bus und Bahn sorgt, da die jeweiligen Verkehrsverbünde in den Bundesländern darüber die Entscheidungsgewalt innehaben. Ebenso fordert vida, dass jeder Übergriff auf Verkehrspersonal automatisch als schwere Körperverletzung zu gelten hat, wie das aktuell bei Übergriffen auf PolizistInnen bereits der Fall ist. 

Die Gewerkschaft befürchtet, dass eine weiterhin ansteigende Zahl von Übergriffen auf das Personal dazu führen wird, dass die MitarbeiterInnen vermehrt kündigen und sich beruflich umorientieren, um potenzielle Vorfälle dieser Art zu meiden.

Quelle: vida 

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