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Ukrainischer Botschafter will antifaschistisches Gedenken verbieten 

Der ukrainische Botschafter Chymynez fordert von den österreichischen Behörden, der russischen Community in Wien Gedenkkundgebungen anlässlich des Tages des antifaschistischen Sieges über die Nazi-Barbarei zu untersagen.

Wien. Der ukrainische Botschafter in Wien, Wassyl Chymynez, mischt sich wieder einmal ungebührlich und auf antidemokratische Weise in österreichische Angelegenheiten ein. Gegenüber der APA fordert er ein Verbot von Gedenkkundgebungen zum „Tag des Sieges“, der auf die Kapitulation Nazi-Deutschlands und den Sieg der Sowjetunion im Zweiten Weltkrieg am 8./9. Mai 1945 verweist. Das zentrale Interesse von Chymynez dürfte hierbei im nationalistisch-rassistischen Bereich liegen, denn er will insbesondere Angehörigen der russischen Community in Österreich eine solche Gedenkveranstaltung untersagen.

Ironischer Weise unterstellt Chymynez, dass die russische Community zum antifaschistischen Anlass „russische Propaganda“ mit „chauvinistischem“ und „demokratiefeindlichem“ Charakter verbreiten würde – ein bisschen Selbstreflexion würde seiner Exzellenz nicht schaden. Und er darf auch zur Kenntnis nehmen: Im Gegensatz zur Ukraine ist Österreich ein Land, in dem Demonstrationsrecht und Versammlungsfreiheit für alle gelten – eine politische oder rassistische Repression dieses Grundrechtes ist unzulässig. Mal abgesehen davon, dass es die ukrainische Botschaft schlichtweg nichts angeht, wie österreichische Behörden arbeiten.

Darüber hinaus – auch das kann sich Chymynez hinter die Ohren schreiben – markieren der 8. Mai (Tag der Befreiung vom NS-Faschismus) und der 9. Mai (Tag des antifaschistischen Sieges der Völker und der UdSSR) bedeutende historische Anlässe für Österreich und Europa. Wir feiern die Befreiung von Nazi-Dikatur und deutscher Fremdherrschaft, wir feiern die Niederringung der Hitler-Barbarei durch die Anti-Hitler-Koalition, die Rote Armee und den antifaschistischen Widerstand, wir feiern das Ende des deutsch-faschistischen Vernichtungskrieges und des Holocausts. – Aber in Kiew feiert man ja lieber den Nazi-Kollaborateur und Massenmörder Stepan Bandera.

Es ist höchst angebracht, zu den historischen Daten der Opfer und der Verdienste der Roten Armee der Sowjetunion zu gedenken – sie war es, die Wien bereits am 13. April 1945 und bis zum 9. Mai einen Großteil Österreichs befreit hat. Aus diesem Grund steht am Wiener Schwarzenbergplatz das Heldendenkmal der Roten Armee. Es ist recht und würdig, dass Russland als Rechtsnachfolger der UdSSR sowie die anderen ehemaligen Sowjetrepubliken am 9. Mai an ihre gemeinsamen historischen Leistungen im Dienste der Menschheit erinnern – ob es Herrn Chymynez nun gefällt oder nicht.

Die Kundgebung der russischen Botschaft am Schwarzenbergplatz findet heuer bereits am 7. Mai als „Gedenkversammlung zum 78. Jahrestag der Europabefreiung vom Nationalsozialismus“ statt. Am 9. Mai ist aus den Reihen der russischen Community ein privater Gedenkmarsch vom Stephansplatz zum Schwarzenbergplatz angemeldet. Am 8. Mai ist offenbar eine ukrainische Veranstaltung geplant, die hoffentlich dem würdigen Anlass und dem ehrenvollen Ort des Heldendenkmals entspricht.

Die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) und ihre Jugendfront begehen den Tag des Sieges am 9. Mai mit einer Gedenkkundgebung, die um 16.30 Uhr am Schwarzenbergplatz beginnt. Hierbei wird der Opfer der Nazi-Barbarei und ihrer Kollaborateure gedacht, es werden die Kämpferinnen und Kämpfer gegen den Faschismus geehrt. Alle Antifaschistinnen und Antifaschisten sind eingeladen, der Befreiungs- und Siegeskundgebung der PdA beizuwohnen – egal, ob sie nun einen österreichischen, deutschen, russischen oder ukrainischen Reisepass besitzen. Und Herr Chymynez könnte bei den Ansprachen gewiss noch einiges über Demokratie, Freiheit und Antifaschismus lernen.

Quelle: ORF / Wiener Zeitung

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