Coop Alleanza 3.0 setzt Zeichen: Die größte Verbrauchergenossenschaft Italiens nimmt israelische Produkte aus dem Sortiment und verkauft Gaza Cola – als Reaktion auf die unerbittlichen Massaker im Gazastreifen und die Blockade humanitärer Hilfe. Ein Appell für Frieden und Menschlichkeit vonseiten einer Verbrauchergenossenschaft.
Bologna. Coop Alleanza 3.0, die größte unter den Verbrauchergenossenschaften des Coop-Systems, nimmt einige israelische Produkte aus ihren Supermärkten und verkauft die sogenannte „Gaza Cola“, deren Erlös zur Unterstützung der palästinensischen Bevölkerung dient. „Man kann nicht gleichgültig bleiben“, erklärt die Genossenschaft, „angesichts der Gewalt im Gazastreifen“ und der Blockade humanitärer Hilfe. Von den Regalen verschwinden Erdnüsse, in Israel hergestellte Tahina und Produkte der Marke Sodastream.
Die Entscheidung wurde nach einem Bericht getroffen, der dem Verwaltungsrat von der Ethikkommission vorgelegt wurde, sowie nach dem Eingreifen einiger aktivistischer Mitglieder am 21. Juni. Seit einigen Wochen beteiligt sich Coop Alleanza 3.0 – mit Supermärkten in Friaul-Julisch Venetien, Venetien, der Lombardei, Emilia-Romagna, den Marken, den Abruzzen, Apulien und der Basilikata – an der Kampagne Coop 4 Refugees und hat die Gaza Cola ins Sortiment aufgenommen, ein palästinensisches Projekt, das 2023 in London entstanden ist.
Nun wurde diese symbolische Entscheidung ergänzt durch den Verzicht auf bestimmte israelische Produkte: „Die Genossenschaft kann nicht gleichgültig bleiben“, betont Coop Alleanza 3.0, „angesichts der laufenden Gewalt im Gazastreifen. Sie steht seit jeher und ohne Zögern an der Seite all jener Kräfte – Institutionen, Behörden und Organisationen –, die ein sofortiges Ende der Militäroperationen fordern. Ebenso entschieden verurteilt sie die vom israelischen Staat verhängte Blockade humanitärer Hilfe für die Zivilbevölkerung im Gazastreifen.“
Ein Produktboykott wird die Lage der Palästinenserinnen und Palästinenser nicht unmittelbar verbessern – das ist klar. Doch es ist ein friedliches, symbolisches Mittel, um Haltung zu zeigen. In einer Zeit, in der politische Institutionen andauernd versagen und sich tatsächlich davor drücken, den Völkermord Israels anzuprangern, ist es vernünftig und notwendig, dass auch Unternehmen und Verbraucher Verantwortung übernehmen und ein Zeichen gegen einen unter aller Augen vonstattengehenden Genozid setzen.
Quelle: IlFattoQuotidiano