HomePanoramaFuchs, du hast den Flamingo gestohlen…

Fuchs, du hast den Flamingo gestohlen…

Im Wiener Tiergarten Schönbrunn richtet ein wildlebender Fuchs im Flamingogehege ein Massaker an: 13 der 15 Vögel sind tot. Als Ursache wurde menschliches Versagen ausgemacht.

Wien. Wie erst jetzt bekanntwurde, gab es im Tiergarten Schönbrunn in der Nacht auf den 16. September einen räuberischen Vorfall mit mehrfacher Todesfolge. Nach bisherigem Ermittlungsstand ist ein Fuchs in das Gehege der Roten Flamingos eingedrungen, wo er gleich 13 der 15 Vögel tötete.

Dass im Schloss- und Tierpark Schönbrunn auch außerhalb der Zoogehege Wildtiere leben, ist hinlänglich bekannt. Insofern war das Verhindern von Fuchsrissen durchaus Teil der Betreuungsaufgaben. Allerdings dürfte es am fraglichen Abend nach Betriebsschluss zu menschlichem Versagen gekommmen sein: Die Flamingos wurde nicht in den Innenbereich verlegt, weswegen auch der elektrische Schutzzaun nicht aktiviert war. Für den Fuchs war es daher ein Leichtes, die Vögel im Schlaf zu überraschen, wobei der Angriff dann doch ein wenig aus dem Ruder gelaufen sein dürfte. Ein ausgewachsener Flamingo wiegt zwei bis drei Kilogramm, weswegen eigentlich schon ein einziges Tier eine ausreichende Mahlzeit für einen Fuchs darstellen würde.

In der Zooverwaltung bedauert man den Fehler zutiefst und möchte die Sicherheitsrichtlinien in den Arbeitsprozessen nachhaltiger verankern. Die Magistratsabteilung 49 (Land- und Fortwirtschaft) der Gemeinde Wien soll zudem die natürliche Fuchspopulation im Tiergarten mit Lebendfallen und Umsiedelungen reduzieren. Die beiden überlebenden Roten Flamingos wurden an den oberösterreichischen Zoo und Aquazoo Schmiding in Krenglbach (Bezirk Wels-Land) übergeben, wo sie in die dortige Kolonie integriert werden sollen.

In Schönbrunn verbleibt somit nur noch eine Flamingokolonie, nämlich jene der bekannteren Rosa Flamingos. Der kräftiger gefärbte Rote Flamingo (Phoenicopterus ruber, auch Kubaflamingo) muss in Wien vorerst als ausgestorben klassifiziert werden.

Quelle: ORF

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