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Israelische Armee missbraucht Zivilisten als menschlichen Schutzschild

Während die IDF im Gazastreifen einen genozidalen Vernichtungskrieg betreiben, kommt es auch im besetzten Westjordanland zu israelischen Kriegsverbrechen.

Hebron. Der palästinensische Geschäftsbesitzer Baha Abu Ras aus der Stadt Dura im Westjordanland erhebt schwere Vorwürfe gegen die israelische Armee (IDF). Man hätte ihn als menschlichen Schutzschild missbraucht, erklärte er gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Die ansonsten recht gesprächigen IDF-Medienpropagandisten schweigen zu dem Vorfall.

Als wäre dies nicht schon ein verdächtiges Indiz, so dürfte tatsächlich keinerlei Zweifel an der Schilderung des Mannes bestehen, denn es existieren und kursieren mehrere Handyvideos von der Aktion. Darauf ist zu sehen, wie Abu Ras von einem Soldaten eine Straße entlanggeführt wird. Dabei greift der Soldat ihm an den oberen Rücken und schiebt ihn vor sich her, mit der anderen Hand legt er ihm sein Gewehr auf die Schulter. Diese Bilder sind eindeutig: Der palästinensische Geschäftsmann wird hier tatsächlich als Schutzschild missbraucht.

Abu Ras berichtete weiters, er sei von Armeeangehörigen aus seinem Mobiltelefongeschäft mitgenommen worden. Zuvor habe es in der Nachbarschaft eine Razzia gegeben, bei der auch sein Laden durchsucht wurde. Im Zuge der Aktion seien zwei Palästinenser erschossen worden. Danach habe einer der Soldaten ganz offen angekündigt, „dass er mich als menschlichen Schutzschild benutzen werde und dass junge Leute keine Steine werfen sollten“, so Abu Ras.

Ein solches Vorgehen ist ein schwerer Verstoß gegen die Genfer Konventionen. Dass ein israelischer Soldat einen unbeteiligten Zivilisten verschleppt, um sich beim Abzug hinter ihm zu verstecken, stellt den IDF abermals kein gutes Zeugnis aus. Ironischer Weise ist es zudem üblicherweise die israelische Regierung, die der Hamas den permanenten Missbrauch menschlicher Schutzschilde vorwirft, um ausufernde Kollateralschäden zu „rechtfertigen“.

Quelle: ORF

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