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Malaysia: Riesiger Erdrutsch fordert 24 Tote

Bei der unerwarteten Katastrophe lösten sich 450.000 Kubikmeter Erde und begruben Gebäude und Zelte des beliebten Campingareals unter sich.

Kuala Lumpur. In der malaysischen Region Selangor ereignete sich ein riesiger Erdrutsch, bei dem 450.000 Kubikmeter Erde verschüttet wurde. Die Katastrophe ist auf einen Hangrutsch zurückzuführen. Such- und Rettungsteams arbeiten mit Hochdruck daran, mehr als ein Dutzend Menschen zu retten, die noch immer durch die Folgen des Erdrutschs eingeschlossen sind. Die Umweltkatastrophe hat bis dato innerhalb kürzester Zeit 24 Menschenleben gekostet.

Batang Kali, wo sich die Erdrutsche ereigneten, ist ein beliebtes Gebiet für Camping und andere Freizeitaktivitäten mit Flüssen, Wasserwegen und Berghängen. In Malaysia hat es jedoch anhaltend stark geregnet und das Wetteramt sagt für die kommenden Tage starke Regenfälle voraus. Das Land steht vor dem Nordostmonsun, was die Gefahr von weiteren schweren Unfällen birgt.

Augenzeugen und Überlebende beschrieben den Erdrutsch als unerwartet. Leong Jim Meng, ein 57-jähriger Camper, sagte, er habe eine Explosion gehört und das Gefühl gehabt, dass sich die Erde unter ihm bewegte, bevor ein Erdrutsch seinen Campingplatz traf.

„Wir schliefen, als sich der Vorfall um 2:00 Uhr morgens ereignete. Es war zu dunkel, um klar zu sehen, was geschah“, sagte er und fügte hinzu, dass es seiner Familie gelang, sich auf einen nahegelegenen Parkplatz zu retten. Sie benachrichtigten die Behörden, die 30 Minuten später eintrafen. Auf den von den Behörden veröffentlichten Aufnahmen war zu sehen, wie eine riesige Mure vom Berghang auf den tiefergelegenen Campingplatz zurollte, alles in seinem Weg plattmachte und Zelte und kleine Gebäude in der Umgebung dem Erdboden gleichmachte.

Mehr als 300 Arbeiterinnen und Arbeiter von 15 Regierungsstellen beteiligen sich an der Bergung der Verschütteten am Ort des Unglücks. Von den geschätzten 94 Opfern konnten 61 Personen gerettet werden, 17 weitere werden noch vermisst. Die Polizei wurde angewiesen, als Vorsichtsmaßnahme alle Campingplätze und Erholungsgebiete in dem Gebiet bis auf weiteres zu schließen.

Gesundheitsministerin Zaliha Mustafa sagte, dass sieben Verletzte, darunter eine schwangere Frau, in drei nahegelegenen Krankenhäusern behandelt werden, um Verletzungen wie Wirbelsäulen- und Gesichtsverletzungen zu behandeln.

„Sie werden die Situation überwachen und die Rettungskräfte alarmieren, falls es zu weiteren Erdbewegungen kommt. Unsere Überprüfungen haben ergeben, dass der Hangrutsch eine Fläche von 500 mal 200 Metern und eine Tiefe von acht Metern betrifft“, sagte Umweltminister Nik Nazmi Nik Ahmad vor Ort gegenüber Reportern.

Premierminister Anwar Ibrahim sagte am Freitag, die Regierung werde den Familien jedes Verstorbenen 10.000 Ringgit (2.260 US-Dollar) zur Verfügung stellen, während die Überlebenden 1.000 Ringgit pro Haushalt erhalten würden.

Quellen: teleSUR / Reuters

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