HomeKlassenkampfVerbund: Vorstand mit ÖVP-Parteibuch kassiert Millionengage

Verbund: Vorstand mit ÖVP-Parteibuch kassiert Millionengage

Dank explodierenden Energiekosten wird der Chef des teilstaatlichen Konzerns mit Bonuszahlungen überhäuft. Vorstand und Aufsichtsrat sind fest in Hand von ÖVP-Leuten, die Extraprofite für das heurige Jahr könnten bei über 4 Milliarden Euro liegen.

Einst mit öffentlichen Mitteln errichtete Wasserkraftwerke sowie geförderte Wind- und Solaranlagen erzeugen derzeit Strom, der eigentlich nur ein Fünftel der Börsenpreise kosten müsste. Doch die Energierechnungen von Millionen Haushalten orientieren sich natürlich nicht an den Kosten, sondern an der heiligen Kuh Markt – so kommt es aktuell zu enormen Preissteigerungen, die mit den eigentlichen Stromerzeugungskosten in Österreich nichts zu tun haben. Sprich: Es werden fette Gewinne gemacht.

Dabei schneidet einerseits der Staat mit, der knapp die Hälfte am Verbund hält, aber auch nationale und vor allem internationale Investoren profitieren von einer Erhöhung der Dividenden um 40 Prozent (würden solche Zahlen als Forderung in die KV-Verhandlungen eingebracht, würde von der bürgerlichen Presse wohl das baldige Ende allen Seins prophezeit werden) wie auch einer Verfünffachung des Aktienkurses in den letzten fünf Jahren. Für 2022 wird dem Verbund sogar ein Profit von 4,2 Milliarden Euro prognostiziert.

Das bleibt für den nicht gerade Politik-fernen Vorstand des Konzerns natürlich nicht ohne Folgen. Vorstandsvorsitzender Michael Strugl war einst ÖVP-Politiker; von 2013 bis 2018 Landeshauptmann-Stellvertreter in Oberösterreich – nun kassiert er allein fürs Vorjahr 750.000 € fix sowie 480.910 € „variable Erfolgsprämie“, sprich über 1,2 Millionen Euro Jahresgage (oder das Vierfache des Bundeskanzlers bzw. Fünffache eines Landeshauptmann-Stellvertreters). Mit den beiden anderen Vorständen Peter Kollmann und Achim Kaspar entfallen auf die drei obersten Manager des teilstaatlichen Konzerns mehr als drei Millionen Euro Jahresgage. Für 2022 wird es noch deutlich mehr werden. Auch der Aufsichtsrat ist von Leuten mit besten ÖVP-Connections dominiert. Gegen die horrenden Stromkosten können diese von der öffentlichen Hand eingesetzten Verbund-Organe angeblich nichts unternehmen – es wäre jedenfalls nicht in ihrem finanziellen Interesse und jenem der Aktionäre.

Quelle: Verbund-Geschäftsbericht (Bezüge finden sich auf Seite 308)

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