Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas erklärte, dass der Anstieg der Wohnkosten zwar abgeschwächt sei, aber immer noch doppelt so hoch wie vor dem Inflationsschub liege und über der allgemeinen Inflationsrate liege. Das Momentum Institut kritisierte, dass 84 Prozent der Mieteinnahmen an das reichste Fünftel der Haushalte fließen, und forderte eine Begrenzung des Mietanstiegs sowie restriktivere Regeln für befristete Mietverträge.
Salzburg. In einem Vergleich der Bundesländer haben Mehrparteienhäuser in Salzburg mit durchschnittlichen Betriebskosten von 2,8 Euro pro Quadratmeter und in Wien mit 2,6 Euro die höchsten Kosten. Die geringsten Betriebskosten verzeichnen Wohnungen in Kärnten mit 2,1 Euro und im Burgenland mit 1,9 Euro pro Quadratmeter. 84 Prozent aller Mieteinnahmen fließen dabei an das reichste Fünftel der Haushalte.
Durchschnittliche Mieten weiterhin gestiegen
Im ersten Quartal 2024 sind die durchschnittlichen Wohnungsmieten inklusive Betriebskosten bundesweit weiter gestiegen. Im Vergleich zum gleichen Zeitraum im Vorjahr erhöhten sich die Kosten um 6,6 Prozent auf 9,7 Euro pro Quadratmeter, berichtete die Statistik Austria am Mittwoch. Im Vergleich zum vorherigen Quartal stiegen sie um 2,1 Prozent. Ohne Betriebskosten lag die Durchschnittsmiete bei 7,3 Euro pro Quadratmeter, was einem Anstieg von 2,8 Prozent gegenüber dem Vorquartal entspricht.
Statistik-Austria-Generaldirektor Tobias Thomas erklärte, dass der Anstieg der Wohnkosten zwar bereits seit einem Dreivierteljahr schwächer sei als in den Quartalen davor, der Anstieg im Vergleich zum Vorjahr jedoch weiterhin doppelt so hoch wie vor dem starken Inflationsschub sei. Außerdem liege der Anstieg der Durchschnittsmieten über der allgemeinen Inflationsrate, die im ersten Quartal zwischen 4,1 und 4,5 Prozent betragen habe. Im ersten Quartal betrug die durchschnittliche Miete 643,7 Euro pro Wohnung, wobei im Durchschnitt 161,7 Euro oder 2,5 Euro pro Quadratmeter auf die Betriebskosten entfielen. Diese Mietkosten beziehen sich auf hochgerechnet 1,77 Millionen Hauptmietwohnungen in Österreich.
Hohe Betriebskosten bei Gemeindewohnungen
Die höchsten Betriebskosten fielen bei Gemeindewohnungen an, mit durchschnittlich 163,3 Euro pro Wohnung bzw. 2,7 Euro pro Quadratmeter. Die zweithöchsten Betriebskosten hatten Mieterinnen und Mieter privater Wohnungen mit durchschnittlich 161,7 Euro pro Wohnung bzw. 2,5 Euro pro Quadratmeter, während Genossenschaftswohnungen die niedrigsten Betriebskosten aufwiesen, mit durchschnittlich 160,3 Euro pro Wohnung bzw. 2,3 Euro pro Quadratmeter.
Das Momentum Institut wies in einer Aussendung darauf hin, dass 84 Prozent aller Mieteinnahmen an das reichste Fünftel der Haushalte fließen würden. Momentum-Ökonom Leonard Jüngling kritisierte, dass der private österreichische Mietmarkt somit als Umverteilungsmaschine von unten nach oben fungiere. Das Momentum Institut fordert, dass Mieten nur bis zu einem bestimmten Prozentsatz steigen dürfen und befristete Mietverträge nur in Ausnahmefällen zulässig sein sollen.
Quelle: ORF