In Griechenland tobt ein Kampf zwischen der konservativen ND-Regierung und den widerständigen Arbeitern der Eisen-Nickel-Produktion. Am Donnerstag demonstrierten tausende Arbeiter vor dem Parlament.
Athen. In der vergangenen Woche protestierten die Arbeiter von LARCO, unterstützt von Tausenden von Arbeiterinnen und Arbeitern sowie Jugendlichen aus Attika, Böotien, Euböa etc. Sie lehnten den verabscheuungswürdigen Änderungsantrag, mit dem die Regierung versucht, das Unternehmen zu schließen und tausende Arbeitern zu entlassen, mit einer großen und lang anhaltenden Kundgebung auf dem Syntagma-Platz ab. Die Demonstrierenden forderten, dass LARCO geöffnet bleibt und dass alle Arbeitsplätze erhalten bleiben müssen. Bei dem nunmehr bereits vier Jahre andauernden Kampf geht es darum, mehr als 1.000 Arbeitsplätze von Beschäftigten zu retten, die auch ihre Werkswohnungen verlieren würden.
LARCOs Geschichte
LARCO, ist ein Eisen-Nickel-Produktionsunternehmen in Griechenland. Es besitzt Bergwerke in verschiedenen Region des Landes. Das Unternehmen verfügt außerdem über ein Hüttenwerk in Larymna, in dem die meisten Arbeiterinnen und Arbeiter des Unternehmens beschäftigt sind.
LARCO wurde 1963 von Prodromos Bodosakis-Athanasiadis gegründet und hatte seinen Sitz in Athen. 1966 wurde der Bau des Werks in Larymna und 1968 der Bau einer Siedlung für die Beschäftigten und ihre Familien abgeschlossen. Der Konzern wurde nach und nach erweitert, das abgebaute Erz ist Nickel-Limonit. 1989 ging der Konzern bankrott und wurdeverstaatlicht. LARCO beutet als inzwischen einziger Nickelproduzent in der EU die griechischen Vorräte an Nickel in verschiedenen Minen aus und verarbeitet sie zu industriellen Vorprodukten, die u.a. in der Batterieproduktion relevant sind.
Nun soll bereits seit einigen Jahren per Regierungsbeschluss das Unternehmen zerschlagen, die Beschäftigten entlassen und die Reste verkauft werden. Gegen diese Entlassungen und die Zerschlagung wehren dich die Beschätigten bereits seit Jahren erfolgreich durch Streiks und Proteste, mit der Solidarität aus anderen Sektoren. Am vergangenen Donnerstag waren Schließung, Entlassungen, Zerschlagung und der Verkauf von LARCO erneut Thema im Parlament. Gegen dieses Vorhaben stellten sich die Abgeordneten der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) im Parlament und die Protestierenden vor dem Parlament. Eine Delegation des Parteivorstandes der Partei der Arbeit Österreichs (PdA) unter Leitung des Vorsitzenden Tibor Zenker nahm an der Protestdemonstration vor Ort teil und unterstütze sie auf solidarische Weise.
Proteste in Athen
Unermüdlich, von 11 Uhr vormittags bis Mitternacht wurde vor dem Parlament und am Syntagma-Platz bei etwa 40 Grad im Schatten gegen die Vorhaben demonstiert. „Wir haben ihnen gezeigt, dass wir Widerstand leisten können. Was auch immer sie im Parlament beschließen, wir werden es kippen“, verkündete Panagiotis Politis, Vorsitzender der LARCO-Arbeitergewerkschaft in Larymna, im Rahmen der Demonstration. „Wir bereiten uns auf einen Konflikt vor“, sagte er und bekräftigte, dass die Beschäftigten ihre Arbeitsplätze und Wohnungen nicht verlassen werden.
Der Generalsekretär des Zentralkomitees der KKE, Dimitris Koutsoumbas, der sich im Parlament zu dem Thema äußerte, erklärte u.a.: „Die Arbeiter wissen, dass sie nicht allein sind, sie führen ihren Kampf zusammen mit Tausenden von anderen Arbeitern, Gewerkschaften und Massenorganisationen der Volksbewegung, die seit Jahren an ihrer Seite sind, in der Fabrik und anderen Arbeitsplätzen, in den Bergwerken, die in fünf Bezirken betrieben werden.“
Das Ziel der Regierung sei es, LARCO zu schließen, die Arbeiter zu entlassen, sie aus ihren Wohnungen zu vertreiben und das Unternehmen „sauber“, wie Sie es nennen, an den neuen Investor zu übergeben, so Koutsoumbas.
Abschließend versprach er der ND-Regierung: „Sie werden scheitern, Sie werden damit nicht durchkommen. Denn jetzt haben Sie es nicht mit der bequemen Opposition von SYRIZA, PASOK oder Griechischer Lösung zu tun, sondern mit entschlossenen Arbeitenden, einer breiteren lokalen Gesellschaft, anderen Gewerkschaften und der KKE. Die Arbeiterinnen und Arbeiter haben zu 100 Prozent recht mit ihrem Kampf und das Versprechen der KKE ist klar: Sie wird bis zum Ende an ihrer Seite stehen.“
Quelle: Solidnet