HomeInternationalesTrauerfall in der KPL - Gilbert Simonelli verstorben

Trauerfall in der KPL – Gilbert Simonelli verstorben

Am 12. August erlag Simonelli im Alter von 69 Jahren unerwartet einem Herzschlag. Er war stellvertretender Chefredakteur der beliebten „Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek“ und gehörte dem Exekutivkomitee der Kommunistischen Partei Luxemburgs (KPL) an.

Luxemburg. Gilbert Simonelli wurde am 11. Januar 1951 geboren. Früh lernte er das harte Leben der Arbeiterinnen und Arbeiter in Luxemburg kennen. Seine Eltern, René Simonelli und Olga Spigarelli, waren Stahlarbeiter und in die Arbeitskämpfe jener Zeit aktiv involviert. René Simonelli wurde etwa im Zuge des Handwerkerstreiks von Belval als einer der Vertrauensleute des Freie Lëtzebuerger Arbechterverband (FLA) gemaßregelt. Nur dank gewerkschaftlicher Solidarität konnte seine Familie zusammen mit 500 anderen betroffenen Familien überleben. Auch Gilbert trat dem FLA bei, der nach mehreren Fusionen 1979 zum heutigen bekannten OGBL (Onofhängege Gewerkschaftsbond Lëtzebuerg) wurde. Gilbert Simonelli hatte inzwischen den Beruf des Walzendrehers erlernt. In seinem Betrieb wurde er von seinen Kolleginnen und Kollegen zunächst in den Betriebsausschuss gewählt. Dort wurde er schon bald als konsequenter Arbeitervertreter bekannt und man delegierte ihn in den Hauptausschuss.

Neben seiner gewerkschaftlichen Tätigkeit widmete Gilbert viele Stunden dem Sport: Von 1965 bis 1970 spielte er aktiv in der 1. Mannschaft des Fußballvereins Jeunesse Esch, später wurde er Präsident des Handballvereins Fraternelle. Die sportliche Begeisterung spiegelte sich auch in seinem journalistischen Schaffen wider, – 1976 wurde er Mitarbeiter der Zeitung vum Lëtzebuerger Vollek und er schrieb vorwiegend Sportartikel. Auch nach langen und erschöpfenden Arbeitstagen erschien er pünktlich in der Redaktion.

Der langjährige Weggefährte und aktuelle Vorsitzende der KPL, Ali Ruckert, zeichnet seinen Eintritt in die Politik folgendermaßen nach:

„Weil er die Notwendigkeit erkannte, dass die kapitalistische Ausbeutergesellschaft überwunden werden müsse und grundlegende gesellschaftliche Veränderungen im Interesse der Schaffenden nur auf politischem Weg durchgesetzt werden können, schloß er sich 1970 der Kommunistischen Partei Luxemburgs an und wurde einer ihrer aktivsten Arbeitermilitanten, war in der Jeunesse Communiste aktiv, mobilisierte gegen Krieg und Aufrüstung und begeisterte sich für Kuba und seinen sozialistischen Entwicklungsweg.“

Er kandidierte sodann auf den Listen der KPL zu den Gemeinderatswahlen in Esch/Alzette und im Bezirk Süden zur Abgeordnetenkammer. Später wurde er auch in das Zentralkomitee und in das Exekutivkomitee der KPL gewählt. Als Mitglied des Exekutivkomitees war er für Organisationsfragen zuständig. Schließlich wurde Simonelli zum Vizepräsidente der KPL gewählt, eine Funktion, die er bis zum 34. Kongress der KPL im Jahr 2019 ausübte. Bis zu seinem unerwarteten Tod war er Mitglied des Exekutivkomitees und Präsident der Sektion Esch/Alzette der KPL und dementsprechend auch politisch auf der Seite der Arbeiterinnen undArbeiter aktiv: „Noch vor wenigen Wochen, als die Arbeiter von Guardian und der OGBL für Arbeitsplatz- und Investitionsgarantien manifestierten, stand er als Zeichen der Solidarität der Kommunisten mit den Schaffenden in der ersten Reihe“, schreibt Ruckert und schließt seinen Nachruf mit den Worten ab: „Jetzt ist er von uns gegangen, bleibt dennoch ganz nah bei uns, in unseren Gedanken und Erinnerungen. Seiner Lebensgefährtin Marceline, seinem Sohn Patrick, seiner Mutter Olga und all seinen Verwandten, Freunden und Genossen unser tiefes Beileid.“

Quellen: redglobe

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