HomeInternationales1,5 Millionen Euro durch GoFundMe-Kampagne für den Mörder von Nael

1,5 Millionen Euro durch GoFundMe-Kampagne für den Mörder von Nael

Während die Straßen von Frankreich von Demonstrationen und Protesten überquellen, die aus dem hinterhältigen rassistischen Mord an dem siebzehnjährigen Nael resultieren, fällt französischen Rechten nichts besseres ein, als eine Spendenkampagne für den Polizisten auf die Beine zu stellen, der hinter Naels Mord steht. Die Aktion ist deplatziert und eine maßlose Frechheit gegenüber Naels Familie.

Paris. Am 27. Juni wurde der Polizist dabei gefilmt, wie er in ein Auto schoss, das von Nael M., einem 17-Jährigen nordafrikanischer Herkunft, gefahren wurde. Der Schuss tötete den Teenager und hat in ganz Frankreich zu tagelangen Unruhen geführt, da die Wut über den Vorfall zu Recht groß ist und noch andauert. Der Tod Naels hat die Debatte über die lange und schwierige Geschichte Frankreichs mit seinen ethnischen Minderheiten und die Vorwürfe der Polizeibrutalität neu entfacht.

Auf die brutale Tragödie folgte nun eine makabre Farce. In den sozialen Medien wächst die Empörung über eine ins Leben gerufene Spendenaktion für den beschuldigten Polizeibeamten. Der von Jean Messiha, einem ehemaligen Berater von Marine Le Pen ins Leben gerufene Appell auf GoFundMe hat zum Zeitpunkt der Erstellung dieses Artikels am Dienstag rund 1.551.780 Euro gesammelt.

Tötet Araber und ihr werdet Millionäre

Nadia, die Großmutter von Nael, wurde kürzlich auf die Crowdfunding-Kampagne angesprochen und antwortete darauf: „Mein Herz schmerzt“. Viele Politikerinnen und Politiker verurteilten Messihas Sammelaktion. Eric Bothorel von der Partei En Marche von Präsident Emmanuel Macron schrieb auf Twitter: „Jean Messiha bläst auf die Glut. Er ist ein Generator von Unruhen. Der Topf mit mehreren hunderttausend Euro für den Polizisten, der wegen des Mordes an den jungen Nael angeklagt ist, ist unanständig und skandalös.“ Olivier Faure, Vorsitzender der Sozialistischen Partei, forderte GoFundMe auf, die Spendensammlung zu schließen und beschuldigte die Plattform, „einen Topf der Schande“ zu beherbergen.

Der Sozialdemokrat David Guiraud schrieb auf Twitter: „Die vermeintliche Botschaft ist, tötet Araber, und ihr werdet Millionäre, und die Regierung sieht diesem Horror zu, ohne etwas zu sagen, als sie den Topf für die Gelbweste in 2 Tagen geschlossen hatte, die einen Polizisten geschlagen hatte. Abscheulich.“ Im Jahr 2019 wurde nämlich der aufgetane Fonds für einen ehemaligen Boxer, der während der Gelbwesten-Demonstrationen gegen die Regierung mehrere Polizisten geschlagen hatte, schnell wieder geschlossen.

Quelle: AJ

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