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KP Griechenlands zum Flüchtlingsunglück bei Kalamata

Nach dem Schiffsunglück vor der griechischen Südküste könnte es hunderte Tote geben. Die KKE verweist auf die Verantwortung des Imperialismus, der EU-Politik und der griechischen Regierung.

Athen/Kalamata. Nach den tragischen Nachrichten über den tödlichen Schiffbruch eines Flüchtlingsschiffs vor Pylos, Südgriechenland, in internationalen Gewässern, der zu 79 bestätigten Todesfällen und zahlreichen Vermissten führte, gab die Pressestelle des ZK der Kommunistischen Partei Griechenlands (KKE) eine Erklärung ab. Darüber hinaus stattete KKE-Generalsekretär Dimitris Koutsoumbas Kalamata einen sofortigen Besuch ab, während Mitglieder der Partei und ihrer Jugendorganisation KNE Proteste in Athen, Thessaloniki und anderen Städten organisierten. Auch für Donnerstag sind landesweit Demonstrationen geplant. 

Die Erklärung der KKE hält zunächst fest: „Der neue tödliche Schiffbruch mit vielen entwurzelten Menschen vor Pylos reiht sich ein in die blutige, barbarische Liste ähnlicher dutzender von Unglücken im Mittelmeer und in der Ägäis, die sich jedes Jahr ereignen. Bislang sind dutzende von Menschen ums Leben gekommen, und die Zahl steigt ständig an. Es ist bezeichnend, dass nach Angaben des UN-Hochkommissariats für Flüchtlinge die Zahl der toten und vermissten Schiffbrüchigen im Mittelmeer zur Jahresmitte 2023 bereits bei 1.037 liegt, während es im vergangenen Jahr rund 2.400 Menschen waren.“

Politisch verantwortlich sei nicht zuletzt die Europäische Union, konstatieren die griechischen Kommunistinnen und Kommunisten: „Gleichzeitig verhandeln die Stäbe der EU und der bürgerlichen Regierungen fieberhaft über den neuen EU-Migrations- und Asylpakt, wie er in der letzten Entscheidung des Rates vor wenigen Tagen in Luxemburg zum Ausdruck kam. Die Regierungen der sogenannten Erstaufnahmeländer, wie Griechenland und Italien, spielen dabei eine führende Rolle. Der vorgeschlagene neue Pakt besiegelt die Beerdigung der Genfer Flüchtlingskonvention und signalisiert die weitere Verschärfung der Repression gegen die Entwurzelten. Die Politik der Verschärfung der Repression mit Frontex, den sichtbaren und unsichtbaren Zäunen, der Einsperrung in modernen Konzentrationslagern, Abschiebungen und Unzulässigkeitslisten der so genannten ‚sicheren‘ Länder ist es, die die Aktivitäten der Schlepperringe verstärkt und die Entwurzelten auf Horrorreisen treibt.“

Die KKE ruft das griechische Volk auf, „sich gegen die ‚Normalität‘ der täglichen Nachrichten über Tote und Vermisste am Evros und in der Ägäis zu wehren.“ Der Kampf gegen die Verwicklung des Landes in die imperialistischen Pläne und den Krieg müsse verstärkt werden. Diese seien „für die Profite der imperialistischen Räuber gemacht“ und würden „den Tod und die Entwurzelung von Millionen von Menschen verursachen.“ Die KP Griechenlands fordert den „notwendigen Schutz der entwurzelten Menschen und die Abschaffung aller ungerechten Repressionen gegen sie“. Abschließend sei festzustellen: „In der Fragestellung: ‚Ihre Profite oder unsere Leben?‘, gibt es nur eine Antwort: Das Leben der Menschen!“

Quelle: KKE via IDCommunism

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