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Türkei bombardiert wieder Nachbarländer

Die Türkei fliegt wieder Luftangriffe gegen die Stellungen der PKK im Nordirak und gegen die Kurdengebiete in Nordsyrien. Ganz offensichtlich hat Präsident Erdogan den Sanctus der USA und Russlands.

Ankara/Damaskus/Bagdad. Die türkische Armee fliegt wieder Luftangriffe gegen Stellungen der Kurdischen Arbeiterpartei (PKK) im Irak, wogegen sich weder die Zentralregierung in Bagdad noch die kurdische Autonomiebehörde im Irak wehren. Im Gegenteil kam es in jüngster Vergangenheit sogar zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den militärischen Kräften der irakischen Kurden, den Peschmerga, und den in den Bergen des Nordirak befindlichen PKK-Kräften. 

Auch die an die Türkei angrenzenden syrisch-kurdischen Gebiete, von den Kurden Rojava genannt, werden von der Türkei wieder angegriffen. Die Zentralregierung in Damaskus protestiert zwar gegen solche Angriffe auf ihr Staatsgebiet, ist aber militärisch zu schwach, um etwas dagegen zu unternehmen. Das verbündete Russland, das Militärstützpunkte in Syrien unterhält, will offenbar derzeit keinen Konflikt mit der Türkei. 

Die vor allem von der kurdischen YPG dominierten Selbstverwaltungskräfte in Nordsyrien sind Verbündete der US-Imperialisten, denen es vor allem um die syrischen Ölfelder geht, die sie im Stil eines bis an die Zähne bewaffneten Räubers besetzt halten und das Öl Syriens in großem Stil stehlen. Die neuerlichen türkischen Angriffe auf die Nachbarländer, die schon dutzende Tote gefordert haben sollen, geschehen sicher mit dem Sanctus der USA, denen die Kurden egal sind, wenn sie sie nicht gerade als nützliche Fußsoldaten gegen den IS brauchen.

Proteste in Europa und Australien

Die türkische Regierung behauptet, eine PKK-Anhängerin hätte den Bombenanschlag in der Fußgängerzone von Istanbul verübt, bei dem Sonntag vor einer Woche sechs Menschen ums Leben gekommen sind und Dutzende verletzt wurden. Sofort hatte die PKK nach dem Anschlag allerdings erklärt, nichts mit dem Anschlag zu tun zu haben, da man prinzipiell keine Anschläge auf Zivilisten durchführe.

Am Wochenende kam es in vielen Städten Europas und in Australien zu Protestaktionen kurdischer Exilorganisationen gegen die türkischen Bombardements. „Die Wut der Demonstrant:innen in Deutschland, Frankreich, Schweiz, Schweden, Griechenland, Zypern, Österreich und Australien richtet sich nicht nur gegen den türkischen Staat als Aggressor, sondern auch gegen die Großmächte USA und Russland, die den Luftraum in Nordsyrien kontrollieren und die grenzüberschreitende Luftoperation genehmigt haben“, berichtet das kurdische Online-Portal ANF.

Quellen: orf​.at/anfdeutsch​.com

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