HomeInternationalesTürkisches Militär führt schwere Angriffe auf zivile Infrastruktur in Nordsyrien durch

Türkisches Militär führt schwere Angriffe auf zivile Infrastruktur in Nordsyrien durch

al-Hasaka. Das türkische Militär hat am Donnerstag in Nordsyrien seine bisher schwersten Angriffe auf zivile Infrastruktur durchgeführt, was zu Verlusten von Menschenleben und erheblichen Schäden führte. Mindestens 15 Kampfdrohnen wurden eingesetzt, um Kraftwerke, Elektrizitätsverteilerstationen, Ölförderanlagen, Raffinerien, Tankstellen, einen Staudamm, Fabriken und die Umgebung eines Flüchtlingslagers anzugreifen. Die Stadt Kamischli und Amude waren von Stromausfällen betroffen. Nach Berichten der örtlichen Behörden kamen mindestens sechs Einsatzkräfte und zwei Zivilisten ums Leben, während weitere verletzt wurden.

Besonders bemerkenswert ist, dass über dem Ort Tal Baydar, etwa 35 Kilometer von der Stadt Hasaka entfernt, eine türkische Drohne abgeschossen wurde. Diese Meldung wurde unter anderem von den Frauenverteidigungseinheiten YPJ und dem Rojava-Informationszentrum verbreitet, die darauf hinwiesen, dass die Drohne von Kräften der Koalition gegen den „Islamischen Staat“ abgeschossen worden sei. Dies dürfte auf die US-Luftwaffe hinweisen, da die kurdischen Kräfte keine Flugabwehrkapazitäten besitzen. Die USA haben die Lufthoheit über Nordsyrien östlich des Euphrats und betreiben in Tal Baydar einen Militärstützpunkt. Videos und Fotos zeigen das brennende und abstürzende Flugobjekt sowie die Überreste der abgeschossenen Drohne. Wenn sich diese bislang unbestätigten Berichte bewahrheiten sollten, wäre dies das erste Mal, dass US-Streitkräfte ein Flugobjekt ihres NATO-Partners Türkei abgeschossen hätten.

Der türkische Außenminister Hakan Fidan hatte am Mittwoch behauptet, dass die Infrastruktur der Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Syrien und dem Irak legitime Angriffsziele seien. Er behauptete ebenso, dass zwei Guerillakämpfer, die beim Angriff auf das Innenministerium in Ankara getötet wurden, in Nordsyrien ausgebildet worden seien und von dort über die von Ankara hermetisch abgeriegelte Grenze in die Türkei gelangt seien. Die Behörden und Streitkräfte der Autonomen Administration von Nord- und Ostsyrien (AANES) wiesen diese Behauptungen jedoch am Donnerstag zurück und sahen sie als Vorwand für die Angriffe auf die Region an.

Quelle: junge Welt

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