HomePolitikWiener SPÖ: Von "Heisln" und einer "kritischen" Parteijugend

Wiener SPÖ: Von „Heisln“ und einer „kritischen“ Parteijugend

Wien. Ernst Nevrivy, der SPÖ-Bezirksvorsteher des 22. Wiener Gemeindebezirks, der Donaustadt, kämpft um „seine“ Stadtstraße, die die Wiener Südosttangente mit dem neuen Stadtteil Seestadt Aspern verbinden soll. Eine weitere Anbindung an die nordöstliche Wien-Umfahrung ist geplant, dieses Projekt steht aber still, seit Umweltministerin Leonore Gewessler (Grüne) die Stopptaste für den dafür geplanten Lobautunnel drückte. Nevrivy war am SPÖ-Landesparteitag am vergangenen Wochenende wohl nicht nur von der Demonstration tausender Gegner seines Lieblingsprojekts genervt, sondern auch von einer Taferlaktion der Parteijugend (JG) am Parteittag selbst. Also stellte er sich ans Rednerpult und bezeichnete diese ganzen Straßenbaugegner als „Heisln“ (wienerischer Ausdruck für WC).

Ob beabsichtigt oder nicht, deckt die SPÖ damit zwei Flanken ab. Der polternde Bezirksvorsteher bedient die Stimmungslage in weiten Teilen der Wiener Bevölkerung, die sich durchaus mit der SPÖ-Verkehrspolitik identifizieren und die grüne Radfahrerpolitik der letzten Jahre hassen, und die JG darf sich ein wenig an die Umweltbewegung anbiedern. So hat die Partei, die die Stadt sowieso als ihr Eigentum betrachtet, für alle etwas zu bieten. Was die JG will, wird selbstredend ignoriert. So erscheint es geradezu putzig, wenn ein JG-Bezirksfunktionär eine Entschuldigung vom mächtigen Bezirkskaiser Nevrivy verlangt.

Quelle: msn​.com

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