HomePolitikBundesheer rüstet mit weiteren Helikoptern auf

Bundesheer rüstet mit weiteren Helikoptern auf

Nachdem zunächst 18 Stück des Militärhubschraubers Leonardo AW169 bestellt wurden, sollen es nun doppelt so viele werden. Das Kriegsgerät wird die österreichischen Steuerzahler über 870 Millionen Euro kosten.

Wien/Rom/Tulln. Am Fliegerhorst Brumowski im niederösterreichischen Langenlebarn traf am vergangenen Mittwoch der erste Hubschrauber des Typs Leonardo AW169 ein. Die feierliche Übergabe erfolgte durch den italienischen Verteidigungsminister Guido Crusetto (Fratelli d’Italia) an die österreichische Amtskollegin Klaudia Tanner (ÖVP). Es handelt sich um eine zentrale Neuanschaffung der Luftstreitkräfte des Bundesheeres – und diese wurde nun auch noch ausgeweitet: Bislang waren 18 Stück des Helikopters aus italienischer Produktion bestellt worden, jetzt wurde auf 36 verdoppelt.

Der Beschaffungsvorgang soll bis 2028 abgeschlossen sein. Dann werden 24 der neuen Militärhubschrauber in Langenlebarn stationiert sein, zwölf in Aigen im Ennstal. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 873 Millionen Euro. Somit handelt es sich um das teuerste Aufrüstungsgeschäft des österreichischen Bundesheeres seit dem Kauf der Eurofighter-Kampfjets. Die AW169 soll als Truppentransporter verwendet werden, aber auch allen anderen militärischen Einsatzmöglichkeiten offen stehen – auch eine Bewaffnung ist vorgesehen. Die leichteren „Leonardos“ sind zudem eine Ergänzung zu den vorhandenen schwereren „Black Hawk“-Kampfhubschraubern aus US-Produktion, deren Bundesheerbestand jedoch ebenfalls aufgestockt wird.

Insgesamt sind für das Bundesheer in den kommenden Jahren weitere Aufrüstungsschritte im Ausmaß von 16,6 Milliarden Euro geplant. Damit soll die österreichische Armee „einsatzfähiger“ werden, wohl im westimperialistischen Verbund von EU-Militarisierung und NATO-Kooperationen. Dass man sich seitens der ÖVP/Grünen-Regierung für den festlichen Auftakt der Aufrüstungsoffensive und der ersten AW169-Präsentation einen italienischen Minister der „postfaschistischen“ Meloni-Partei FdI einlädt, ist vielsagend.

Die Stationierung am „Fliegerhorst Brumowski“ ist ebenfalls kein gutes Omen: Godwin Brumowski (1889–1936) war nicht nur der „erfolgreichste“ Jagdflieger der österreichischen Luftwaffe im Ersten Weltkrieg (35 Abschüsse), sondern er führte im Auftrag der Austrofaschisten im Februar 1934 auch den Luftangriff auf den von Arbeitern verteidigten Goethe-Hof in Wien-Kaisermühlen durch. Warum der Militärflugplatz in Langenlebarn, der übrigens 1939 von den Nazis errichtet wurde, nach diesem Herrn benannt sein muss, darf insofern auch hinterfragt werden – aber das nur am Rande…

Quelle: ORF

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