HomeInternationalesSchüsse, Verhaftungen und Folter in Swasiland

Schüsse, Verhaftungen und Folter in Swasiland

Während der anhaltenden Schüler- und Studierenden-Proteste in Swasiland kommt es zu Gewalt gegen die Demonstrierenden. Der herrschende König hetzt ihnen Soldaten und Polizei auf den Hals. Die KP Swasiland solidarisiert sich mit den Protesten, unterstützt die Forderungen und ruft zum gemeinsamen Protest auf.

Mbabane. Im krisengebeutelten Swasiland kommt es schon seit einigen Monaten, unter anderem durch Studentinnen und Studenten, zu Protesten. Die Monarchie tritt diesen mit roher Gewalt entgegen. Wir berichteten bereits über Soldaten, die Zivilisten ins Feuer stießen und diese verbrannten. Der Regierung des Monarchen Mswati III. ist jeder Vorwand recht, um mit äußerster Brutalität gegen die eigene Bevölkerung vorzugehen, bereits im September traf es schon einmal die Studierenden.

Das Militär und die Polizei sind im ganzen Land im Einsatz, gegen die sich am Dienstag fortsetzenden Studentenproteste. Während der Proteste am Montag hatten die Sicherheitskräfte auf SchülerInnen und Schüler geschossen; jene verhaftet und gefoltert, die ihr Recht auf Bildung verteidigten. Seit der Zuspitzung der Proteste in den letzten drei Wochen sind über 80 Schulen in ganz Swasiland auf unbestimmte Zeit geschlossen worden.

Angriffe in Klassenzimmern

Unter anderem drang die Polizei heute in Klassenzimmer ein und griff Schüler in den Schulen John Wesley und Mater Dolorosa in Mbabane an.

Mswati, der Swasiland als letzter absoluter Monarch Afrikas regiert, hat inmitten der politischen Unruhen, die durch die landesweiten Schülerproteste verschärft wurden, seine Militär- und Polizeikräfte in die Schulen entsandt, berichtet die Kommunistische Partei Swasiland (CPS).

Freie Bildung und Gerechtigkeit wird gefordert

Am Montag, den 11. Oktober, bestreikten Schülerinnen und Schüler von rund 50 Schulen den Unterricht. Sie forderten unter anderem qualitativ hochwertige Lernmittel, kostenlose Bildung und die Abschaffung der Schulgebühren, bessere Lernbedingungen einschließlich ausreichenden Lehrpersonals, der Freilassung verhafteter Schülerinnen, Schüler und Studierenden sowie Gerechtigkeit für ihre Mitschüler, die bei den Protesten der vergangenen Woche gefoltert wurden, darüber hinaus die Freilassung aller politischen Gefangenen und die Abschaffung des Tinkhundla-Systems. Kurzum Gerechtigkeit und freie Bildung für alle.

Etwa zehn Beiteiligte wurden am Montag von der Polizei entführt. Es wird laut der CPS befürchtet, dass sie gefoltert wurden, da die Polizei sie beschuldigte, für die Anstiftung zu den Protesten verantwortlich zu sein. Die Regierung behauptet gleichzeitig, dass die Lernenden, ausgenutzt werden, aber die Protestierenden beharren darauf, dass ihre Forderungen gerechtfertigt sind.

„Wir haben uns unabhängig voneinander zu den Protesten entschlossen, da unsere Beschwerden seit langem nicht mehr gehört wurden. Es ist schade, dass wir, anstatt unsere Probleme zu lösen, von der Polizei geschlagen, erschossen und verhaftet werden. Das war auch heute der Fall, als wir fliehen mussten, weil die Polizei auf uns schoss“, sagte ein Student am Montag in einem Videointerview, das in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, laut der CPS.

Gewalt als Antwort

Gleichzeitig boykottierten die Studenten des William Pitcher College in Manzini erneut die Prüfungen des zweiten Semesters und fordern nach wie vor ihre Rückerstattung und bessere Lernbedingungen, um nur einige Beispiele zu nennen. Als sich die Studenten letzte Woche Dienstag an die College-Verwaltung wandten, um eine Antwort auf ihre Petition zu erhalten, rief der College-Direktor die Polizei, die dann ein Bataillon bewaffneter Polizisten einsetzte, um die Studenten einzuschüchtern und zum Schweigen zu bringen.

Am gestrigen Montagmorgen drang die Polizei in das William Pitcher College ein und feuerte Tränengas und scharfe Munition auf die Studenten ab.

KP Swasiland solidarisiert sich und ruft zu Protesten aus

Die illegalisierte Kommunistische Partei Swasilands (CPS) ging angesichts der neuerlichen Eskalation mit einer Erklärung an die Öffentlichkeit. Sie ruft dazu auf, „die Proteste im ganzen Land zu verstärken, um eine kostenlose, qualitativ hochwertige und sachgerechte Bildung, die Freilassung aller politischen Gefangenen, einschließlich der kürzlich verhafteten Studenten, und die Demokratie zu fordern.

Die CPS ruft auch dazu auf, die Schülerinnen und Schüler sowie Studentinnen und Studenten der Grund- und Oberschulen mit den der Hochschulen und Universitäten zu vereinen.

Der CPS ruft auch die Lehrergewerkschaft, die Swaziland National Association of Teachers, sowie ihre Mitglieder in den Schulen auf, sich mit den Studenten zu solidarisieren. Die Einheit zwischen Lehrern und Schülern ist von entscheidender Bedeutung für den endgültigen Sturz der herrschenden Autokratie und für die Verwirklichung der Demokratie.“

Quelle: Solidnet/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit/Zeitung der Arbeit

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