HomeKlassenkampf„Orsay“-Pleite kostet 239 Arbeitsplätze

„Orsay“-Pleite kostet 239 Arbeitsplätze

Auch die österreichische Tochter der Modekette „Orsay“ geht in Konkurs und wird nicht weitergeführt. In den 51 Filialen werden 239 Jobs vernichtet.

Wien. Nachdem sich die deutsche Muttergesellschaft bereits seit November des Vorjahres in einem Insolvenzverfahren befindet, zog jetzt die österreichische Tochter nach: Die Modekette „Orsay“, die in Österreich 51 Filialen unterhält, beantragte beim Wiener Handelsgericht ein Konkursverfahren. Die nicht mehr bedienbaren Verbindlichkeiten belaufen sich auf rund 15 Millionen Euro bei 110 Gläubigern. Eine Sanierung, d.h. eine Fortführung des Betriebes wird nicht angestrebt – es geht lediglich um die Verwertung der Konkursmasse der „Ordia Handels GmbH“, wie die österreichische „Orsay“-Tochter offiziell heißt.

Damit bleiben mittelfristig auch die österreichischen „Orsay“-Angestellten auf der Strecke. An den 51 Geschäftsstandorten zwischen Dornbirn und Eisenstadt arbeiten bislang 239 Kolleginnen und Kollegen, die nun absehbar arbeitslos werden. Wenn die kapitalistische Krise zu Unternehmenspleiten führt, dann sind es am Ende die Angestellten, die durch die Finger und einer unsicheren beruflichen und finanziellen Zukunft entgegen schauen, denn krisenbedingte Kapitalvernichtung impliziert unweigerlich auch Jobvernichtung.

Die „Orsay“-Pleite ist eine der prominenteren der gegenwärtigen Krise. Die Modekette mit Sitz in Baden-Württemberg gehört zum zig Milliarden Euro schweren Firmenkonglomerat der französischen Mulliez-Familie, die 15 Millionen Euro Schulden in Österreich natürlich problemlos aus der Portokasse begleichen könnte. Aber auf diese Weise rafft man halt keine 50 Milliarden Euro zusammen. Da ist es besser, mit einem Konkursverfahren die Schäfchen ins Trockene zu bringen und die Angestellten auf die Straße zu setzen. Auf die gleiche Weise wurde von der Mulliez-Gruppe vor rund einem Jahr schon die Pleite ihrer Bekleidungskette „Pimpkie“ abgewickelt: Damals schlossen 13 Filialen in Österreich, 76 Angestellte verloren ihre Jobs.

Quelle: ORF

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