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Österreich scheitert gegen die Türkei im Achtelfinale

Trotz drückender Überlegenheit und zahlreicher Chancen verlor Österreichs Nationalteam im EM-Achtelfinale 1:2 gegen die Türkei. Das Fußballspiel wurde durch rechtsextreme Vorfälle überschattet.

Leipzig/Wien. Das österreichische Nationalteam hat am Dienstagabend eine bittere Niederlage im Achtelfinale der Europameisterschaft erlitten. Trotz einer dominanten Vorstellung und 21 Torschüssen unterlag das ÖFB-Team der Türkei mit 1:2. Österreichs Spieler und Trainer zeigten sich tief enttäuscht über das Ausscheiden, während rechtsextreme Vorfälle die Veranstaltung zusätzlich überschatteten.

Die Partie begann denkbar ungünstig für Österreich, als Merih Demiral bereits in der ersten Spielminute nach einer Ecke das 1:0 für die Türkei erzielte. Obwohl die österreichische Mannschaft im weiteren Verlauf zahlreiche Chancen kreierte, gelang es nicht, den Ball im gegnerischen Tor unterzubringen. Besonders bitter verlief die Schlussphase, als Mert Günok eine herausragende Parade gegen Christoph Baumgartner zeigte und so den türkischen Sieg sicherte.

Trainer Ralf Rangnick fand nach dem Spiel deutliche Worte: „Wenn man sieht, was wir heute alles in dieses Spiel investiert haben und wie viele Torchancen wir ausgelassen haben, dann fühlt sich das Ganze schon ziemlich grotesk und surreal an. Ich glaube nicht, dass die Mannschaft gewonnen hat, die über das gesamte Spiel die bessere Mannschaft war.“ Baumgartner und andere Spieler wie Marko Arnautovic und Michael Gregoritsch äußerten ebenfalls ihre Enttäuschung über das unglückliche Aus.

Rangnick betonte, dass das Team an der Chancenverwertung gescheitert sei. „Der eine Vorwurf, den wir uns machen können, ist, dass wir aus den Chancen zu wenig gemacht haben. Im Play-off geht es darum, Spiele zu entscheiden,“ so der Teamchef. Trotz der Niederlage gab es auch Lob für die kämpferische Leistung der Mannschaft, die sich bis zur letzten Minute gegen das Ausscheiden stemmte.

Am Spielfeld wie auch abseits des Stadions kam es zu mehreren rechtsextremen Vorfällen. Bereits vor dem Anpfiff in Leipzig trübten Berichte über rassistische Parolen österreichischer Fans die Vorfreude auf das Spiel. Ein Video des Schweizer Fernsehens (SRF) zeigte „Fans“ der ÖFB-Auswahl, die in der Stadt zur Melodie des Liedes „L’amour toujours“ die Parole „Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölten. Die Leipziger Polizei bestätigte, dass sie Ermittlungen aufgenommen hat.

Während des Spiels sorgte der türkische Nationalspieler Merih Demiral nicht nur mit sportlicher Leistung für Aufregung. Seinen zweiten Treffer feierte er mit dem faschistischen Wolfsgruß, einem Symbol der rechtsextremen türkischen „Grauen Wölfe“. Die UEFA hat mittlerweile ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.

In Wien, wo tausende Menschen das Spiel bei Public Viewings verfolgten, kam es ebenfalls zu Ausschreitungen. Besonders am Hauptbahnhof gerieten türkische Gruppen mit Kurdinnen und Kurden sowie Syrerinnen und Syrern aneinander, was zu mehreren Verletzten führte. Insgesamt wurden 45 Anzeigen erstattet, darunter auch für das Zeigen des in Österreich verbotenen Wolfsgrußes. 18 Personen wurden verletzt. Die Polizei nahm drei Personen wegen des Verdachts des Widerstands gegen die Staatsgewalt fest.

Quelle: ORF / ORF / ORF

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