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Selenskyj verstärkt Repression gegen orthodoxe Kirche

Die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche ist einer zunehmenden Verfolgung durch die Staatsmacht ausgesetzt. Auch ein Verbot wird in Selenskyjs Sicherheitsrat bereits angedacht.

Kiew. Das ukrainische Regime, das bereits die größte oppositionelle Parlamentspartei sowie ein Dutzend weiterer politischer Parteien verboten hat, will nun offenbar auch die Glaubensgemeinschaften des Landes gleich- oder ausschalten. Dies bekommt gegenwärtig mit der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche die älteste institutionelle Konfessionsgruppe des Landes zu spüren, der über sechs Millionen Gläubige angehören.

Zuletzt überzog der ukrainische Geheimdienst SBU mit Hilfe der Polizei und der Armee in den von Kiew kontrollierten Gebieten Einrichtungen der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche einer Welle von Razzien und Hausdurchsuchen. Betroffen war davon auch das berühmte Kiewer Höhlenkloster, UNESCO-Kulturerbe und Sitz von Metropolit Onufrij.

Die Vorwürfe – oder eher: Vorwände – für das repressive Vorgehen gegen die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche sind recht abenteuerlich: Ihr wird offenbar unterstellt, dass unter ihrem Schutz russische Sabotage- und Spionagetätigkeiten stattfinden. Beweise hierfür blieb der SBU freilich schuldig, aber das kennen wir ja: Beim Selenskyj-Regime wird jede Behauptung rasch zur „Wahrheit“, sei sie auch noch so abstrus – und die westlichen Medien spielen mit.

In Wirklichkeit hat sich die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche nach Kriegsbeginn vom Moskauer Patriarchat losgesagt und sich deutlich gegen die Kriegsunterstützung von Patriarch Kyrill positioniert. Sie befürwortet eine Verhandlungslösung und hofft auf eine herstellbare Verständigung und Einheit der orthodoxen Christen der Ukraine und Russlands.

Für die nationalistischen und antirussischen Machthaber in Kiew, die mit dem Maidan-Putsch von 2014 die Herrschaft an sich gerissen haben, ist das aber nicht tolerierbar: 2018 ließen sie als Gegenkirche die autokephale „Orthodoxe Kirche der Ukraine“ gründen, die die Gläubigen und die Gemeinden der Ukrainisch-Orthodoxen Kirche übernehmen sollte. In weiterer Folge geht es dabei natürlich auch um den Zugriff auf Besitztümer, Kirchengebäude und Gelder.

Diesbezüglich holt man gegenwärtig wohl zum finalen Schlag aus, denn im ukrainischen Sicherheitsrat unter dem Vorsitz von Präsident Selenskyj wird nun ein Gesetz vorbereitet, mit dem religiöse Organisationen verboten werden sollen, die angeblich aus Russland gesteuert werden. Das trifft auf die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche zwar nicht zu, doch so genau wird man es in Kiew schon nicht nehmen.

Quelle: ORF

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