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Ukrainische Kirche soll Putin zum Satan erklären

Kriegspropaganda ist immer auch ein Quell merkwürdiger Begebenheiten: Das Regime in Kiew verlangt nun von der orthodoxen Kirche, Putin offiziell zu einer Inkarnation des Teufels zu erklären.

Kiew. Nachdem das Selenskyj-Regime zuletzt die Repressionen gegen die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche bereits verstärkt hatte, sind diese Bemühungen nun um eine überaus bizarre Facette reicher: Olexeij Danilow, Sekretär des Nationalen Sicherheitsrates, fordert von der Glaubensgemeinschaft, dass sie Wladimir Putin offiziell zum Satan erklären soll. Gewiss, für theologisch interessierte Menschen und religiöse Eiferer könnte dies eine interessante Diskussion implizieren, in politischer, staatsrechtlicher und nicht zu vergessen wissenschaftlicher Hinsicht handelt es sich jedoch eher um eine Groteske. Allerdings: Sollte einmal kirchenamtlich beglaubigt sein, dass Putin eine perfide Materialisierungsform des Teufels ist, dann kann der nächste Schritt wohl nur noch ein anständiger Exorzismus sein.

Aber Spaß beiseite, denn die Sache hat einen ernsten Hintergrund: Einerseits geht es um die Entmenschlichung des sodann satanischen Kriegsgegners, wobei Putin eben stellvertretend für alle Russen herhält. Somit steht suggerierter Weise auch die finale mythische Endzeitschlacht zwischen Gut und Böse an: Harmagedon liegt heute im Donbas. Andererseits bemüht sich das ukrainische Regime recht umfassend um eine Gleichschaltung der Parteien, Medien und eben auch Glaubensgemeinschaften, weswegen man die Ukrainisch-Orthodoxe Kirche unter Druck setzen und ihr die Grundlage entziehen möchte. Gegenwärtig geschieht dies nicht nur, indem man absurde Dinge wie die Unheiligsprechung Putins von ihr fordert, sondern v.a. indem sie enteignet werden soll. Dies betrifft insbesondere das berühmte Kiewer Höhlenkloster, das Amtssitz von Metropolit Unifrij ist. Insofern stellt sich wieder einmal die Frage, ob es wirklich die „westlichen Werte“ sind, die Selenskyj und Konsorten verteidigen, denn Religions- und Glaubensfreiheit sowie der Schutz des Eigentums gehören hier wohl dazu. Aber das muss man ja nicht so genau nehmen.

Wie dem auch sei: Harren wir einmal der theologischen Klärung, die Herr Danilow – beruflich eigentlich Tierarzt – forciert sehen möchte. Womöglich verbirgt sich unter Putins schütterem Haar oder auf seinem Hintern tatsächlich ein Muttermal mit der Form „666“.

Quelle: ORF

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