HomeInternationalesInternationale Aktivitäten zum 1. Mai 2020 im Überblick

Internationale Aktivitäten zum 1. Mai 2020 im Überblick

Internationale Erklärungen

In der gemeinsamen Erklärung kommunistischer und ArbeiterparteienZum Internationalen Tag der Arbeit am 1. Mai“ wird festgehalten, dass „trotz der Tatsache, dass die diesjährigen Arbeitermobilisierungen aufgrund der Auswirkungen der Covid-19-Epidemie nicht so massiv sein werden wie in den vergangenen Jahren, […] die Arbeiterinnen und Arbeiter viele Formen des Kampfes nutzen, um ihren Internationalen Tag der Arbeit als Streiktag zu ehren, und ihre Ziele und Forderungen gegen die kapitalistische Ausbeutung vertreten.

Das Sekretariat der Initiative kommunistischer und Arbeiterparteien Europas veröffentlichte ebenfalls zum 1. Mai 2020 eine Erklärung. „Es lebe der Internationale Tag der Arbeiterklasse!“ ist der Titel der Erklärung, in der das Sekretariat die Bedeutung des 1. Mai für die Arbeitklasse festhält. „Die Pandemie hat bewiesen, dass die Barbarei des Kapitalismus, der ein verrottetes, ausbeuterisches und veraltetes System ist, das nur Krisen, Leid, Kriege und Flüchtlinge verursacht, unheilbar ist. Die Überlegenheit der neuen Welt, d.h. des Sozialismus, in der die Arbeiterklasse die Macht ausübt und in der Lage sein wird, all den Reichtum zu genießen, den sie produziert, erweist sich notwendiger und zeitgemäßer denn je. Es lebe der Tag der Arbeit!

Der Weltgewerkschaftsbund (WGB) grüßt alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer rund um den Globus anlässlich des Internationalen Tags der Arbeit am 1. Mai mit der Erklärung „1. Mai 2020: Die gegenwärtige Situation und unsere Pflichten“. „Zu Ehren der 75 Jahre WFTU, lasst uns unsere Klassenkämpfe stärken und unseren Slogan in die Tat umsetzen: ‚KEINER SOLLTE ALLEIN sein!‘ Alle Arbeiterinnen und Arbeiter können gemeinsam für die Befriedigung unserer modernen Bedürfnisse kämpfen“, heißt es in der Erklärung.

Deutschland

In Deutschland organisierte der Deutsche Gewerkschaftsbund (DGB) dieses Jahr wegen der Coronakrise keine Demonstration, stattdessen fand eine Online-Demonstration statt. In vielen Städten fanden trotzdem Demonstrationen zum ersten Mai statt.

Vielerorts wurden diese von Zusammenschlüssen der Deutschen Kommunistischen Partei (DKP), linken Gewerkschaftern, sozialen Bewegungen und anderen Gruppen organisert. In einigen Städten wie Hamburg und Berlin gab es von linksradikaler Seite auch Mobilisierungen für die sogenannten revolutionären 1.Mai-Demonstrationen.

Foto vom ersten Mai in Trier vor der Porta Nigra (Bildquelle: DKP Trier)

Spanien

In Spanien fanden angesichts der Corona-Pandemie keine Aktionen der Kommunistischen Partei der Arbeiter Spaniens (PCTE) und des Kommunistischen Jugendkollektivs (CJC) statt. Sie organisierten eine gemeinsame Online-Veranstaltung mit Ansprachen des Generalsekretärs der PCTE, Ástor García, und Javier Martin für die CJC.

Bereits im Vorfeld des ersten Mais hatte die PCTE ein Manifest veröffentlicht. Mit diesem richtete sie sich an die Arbeiterinnen und Arbeiter, Rentnerinnen und Rentner, Studentinnen und Studenten sowie an Selbstständige. Sie betonte, dass der Klassenkampf auch in Zeiten der Pandemie nicht ruht und von Seiten der Regierung bereits erste Maßnahmen ergriffen würden, um das Volk und die Arbeiterklasse erneut für die Krise bezahlen zu lassen.

PCTE Spanien

Italien

Die Kommunistische Jugendfront (FGC) hat unter dem Motto „Hoch der 1. Mai! Wir haben alles zu gewinnen!“ für den 1. Mai Plakat- und Transpiaktionen organisiert. Auf den in ganz Italien aufgehängten Plakaten und angepinnten Flugblättern waren folgende Losungen lesbar:

Für die Krise kommen wir nicht auf!“, „Confindustria [italienische Industriellenvereinigung; Anm. der Redaktion] ist der Feind, nicht der Hausnachbar“, „Die Sicherheit der Arbeiter muss garantiert werden“.

Die Kommunistische Partei Italiens (PC) veranstaltete über Facebook um 11:00 Uhr eine anderthalbstündige Online-Diskussion mit 11 Redebeiträgen von Arbeiterinnen, Arbeitern und Gewerkschaftern mit abschließenden Worten des Generalsekretärs Marco Rizzo. Gegen 15:00 Uhr startete das 1. Mai-Fest mit unterschiedlichen musikalischen Beiträgen.

Fronte della Gioventù Comunista – FGC
Festa di Lotta! 1° Maggio – Festa dei Lavoratori

PRIMO MAGGIO 2020 diretta ore 11:00 – MATTINA DI LOTTALAVORARE TUTTI, LAVORARE MENO, VIVERE MEGLIODiretta streaming sulla pagina FB e youtube del Partito comunistaIntroduce e Modera Matteo MEREU segretario PC PiemonteInterviene Marco RIZZO Segretario generale PCIntervengono lavoratori di :ILVA – Stefano SibillaElectrolux – Alberto VallicelliWhirpool – Filippo CapitaniniFCA – Daniele LapadulaLavoratore portuale – Francesco TaniLavoratore sanità pubblica – Claudio Puoti InfettivologoInsegnante precaria – Elena MonettiLavoratrice pulizia scuole in appalto – Michela CordaLavoratore precario spettacolo – Mattia BertaniLavoratore trasporto taxi – Marcello TissiLavoratore agricolo – Gianfranco Irlandese

Gepostet von Partito Comunista am Freitag, 1. Mai 2020
Diskussion der Kommunistischen Partei Italiens (PC)

Schweden

In Schweden beging die Kommunistische Partei (SKP) den 1. Mai auch in Form einer digitalen Feier. „Verschiedene Zeiten erfordern verschiedene Methoden: Willkommen in einem digitalen 1 Mai!“ hieß es um 16.00 Uhr. Der Parteivorsitzende Andreas Sörensen eröffnete die Veranstaltung, die sich unter anderem mit Corona, der Krise, dem Kapitalismus, dem Sozialismus, dem gewerkschaftlichen Kampf und dem Streikrecht beschäftigte. In der zweistündigen Veranstaltung gab es außerdem ein Quiz zum 1. Mai, Gedichte sowie ein musikalisches Programm.

SKP och KKE hedrar de hundratals svenskar som stred i Spanien vid La Mano.———————————–Vi vill också påminna om SKPs 1 digitala 1 maj-firande som startar klockan 16.00.Det blir tal om Corona, krisen, kapitalismen, socialismen, om den fackliga kampen, strejkrätten, organisering och en hel del annat. Det kommer även framföras hälsningar från utländska kommunistpartiers exilorganisationer här i Sverige. Det blir också musik från gruppen Nittonsjutton och poesi från Mobiliserad Konst. Dessutom utlovas en 1 maj-quiz där fina priser skickas till vinnarna.Nedan följer några ungefärliga hålltider:16.00 startar programmet16.10 talar Andreas Sörensen, partiordförande, SKP16.35 1 maj-quiz med fina priser för vinnarna.16.50 talar Karl Gunarsson, internationella utskottet i SKP17.25 talar Håkan Jönsson, partisekreterare, SKP18.00 Internationalen avslutar sändningenVälkomna på ett annorlunda firande i annorlunda tider!Lägg krisens bördor på kapitalismens – inte arbetarklassen!Så här deltar du:Från dator: gå in på www​.join​.me/​s​k​p​s​t​u​dier och tryck på ”join”Från mobil: ladda ner och öppna appen join​.me, tryck på ”join a meeting” och skriv koden: skpstudier

Gepostet von Sveriges Kommunistiska Parti am Freitag, 1. Mai 2020
Rede von Andreas Sörensen.

Portugal

Die Confederação Geral dos Trabalhadores Portugueses – Intersindical Nacional – also der portugiesische Gewerkschaftsbund rief in Lissabon unter Einhaltung von Sicherheitsvorkehrungen zu einer Kundgebung auf. Das Motto war „Dies ist die Zeit des Widerstands und des Kampfes“ und die portugiesische KP (PCP) beteiligte sich an den Protesten, in denen das Gesundheitswesen in Portugal im Zentrum stand.

Veranstaltung in Lissabon.

Kroatien

Die Sozialistische Arbeiterpartei Kroatiens (SRP) verbreitete zum Tag der Arbeit einen Aufruf des Bunds der Unabhängigen Gewerkschaften Kroatiens (SSSH). Darin fordern die kroatischen Genossinnen und Genossen eine deutliche Ausweitung der Kollektivverträge im Balkanstaat und eine Pensionserhöhung. Weiters drängen sie auf verstärkte öffentliche Investitionen in Bildung, die heimische Industrie und Landwirtschaft sowie das Gesundheitswesen. Als Aufhänger dient dabei nicht allein die Corona-Pandemie. Zum Virus kam noch ein Erdbeben der Stärke 5.5 auf der Richterskala hinzu. Es erschütterte die kroatische Hauptstadt Zagreb am 22. März.

Serbien

In Nachbarland Serbien wandte sich Aleksandar Banjanac, Generalsekretär der Neuen Kommunistischen Partei Jugoslawiens (NKPJ), per Videobotschaft an die Öffentlichkeit. Er wünschte dem werktätigen Volk „vor allem Gesundheit, Glück und Erfolg, Siege im Arbeitskampf, ein würdiges Leben und anhaltende Motivation für den Kampf um die Sache des arbeitenden Menschen.“ Wie die PdA verzichteten auch die SRP und die NKPJ auf öffentliche Kundgebungen zum Kampftag der Arbeiterklasse. Das Coronavirus habe „uns Masken aufgesetzt, aber nicht verstummen lassen“, sagte Banjanac. Auch am Ersten Mai 2020 fordert die NKPJ „laut alle Rechte des werktätigen Volks ein.“ Und diese könnten nur verwirklicht werden, wenn man einen sozialistischen Kurs einschlage, auf eine kommunistische Perspektive abziele. Darum sei das Motto auch heuer „Nein zur Herrschaft der Bourgeoisie – her mit der Arbeiterdemokratie!“, erklärte Genosse Banjanac.

Die Jugendorganisation der NKPJ, der Kommunistische Jugendverband Jugoslawiens (SKOJ), fährt seit Wochen eine Kampagne zu Corona. In Graffiti, auf Plakaten und Transparenten taucht immer wieder diese Parole auf: „Corona ist das Virus, Kapitalimus ist die Pandemie!“

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