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Kuba übernimmt den Vorsitz in der Gruppe der 77+China

Kuba übernahm vor kurzem von Pakistan den Vorsitz in der Gruppe der 77, einem Zusammenschluss von mittlerweile 134 Schwellen- und Entwicklungsländern. „Wir werden uns gegen jeden Versuch wehren, die unerfüllten Versprechen der mächtigsten Nationen, die Millionen für Waffen und nicht für die Entwicklung ausgeben, auf unsere Schultern zu laden“ sagte der kubanische Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla anlässlich der feierlichen Übergabe des Vorsitzes.

Havanna. Bei der feierlichen Übergabe des Vorsitzes der G77 + China, der nun zum ersten Mal von Kuba wahrgenommen wird, versicherte Außenminister Bruno Rodríguez Parrilla, dass „die großen Herausforderungen, die die derzeitige Wirtschaftsordnung für die Entwicklungsländer mit sich gebracht hat, in diesen Zeiten der Systemkrise besonders akut zum Ausdruck kommen“. In seiner Rede, in der er sich für das in Kuba gesetzte Vertrauen bedankte, verwies der Außenminister auf die Gesundheits‑, Klima‑, Energie‑, Nahrungsmittel- und Wirtschaftskrise sowie auf die Eskalation der geopolitischen Spannungen und neue Formen von Herrschaft und Hegemonie.

Industrieländer in die Pflicht nehmen

Er warnte davor, dass die bescheidenen Fortschritte, die in der von den Vereinten Nationen (UN) geförderten Agenda 2030 erzielt wurden, „in einer stärker gespaltenen und egoistischen Welt nach der Pandemie Gefahr laufen, rückgängig gemacht zu werden“.

„Wir werden nicht nachlassen, von den Industrieländern zu verlangen, dass sie ihren Verpflichtungen in Bezug auf die öffentliche Entwicklungshilfe, die Klimafinanzierung und die Nord-Süd-Zusammenarbeit nachkommen“, sagte er. „Wir werden uns gegen jeden Versuch wehren, die unerfüllten Versprechen der mächtigsten Nationen, die Millionen für Waffen und nicht für die Entwicklung ausgeben, auf unsere Schultern zu laden“, fuhr er fort. „Lassen Sie uns daran arbeiten, dass wir am Ende dieses Jahres stärker und geeinter sind“, sagte er und fügte hinzu, dass dies für Kuba eine Pflicht sei, die es zu erfüllen gelte, während es für die Gruppe „einen unschätzbaren Schritt auf dem Weg zur Verwirklichung unserer historischen Bestrebungen als Entwicklungsländer darstellt“.

Die Gruppe der 77 (G‑77) wurde am 15. Juni 1964 von siebenundsiebzig Entwicklungsländern gegründet, die die „Gemeinsame Erklärung der siebenundsiebzig Entwicklungsländer“ unterzeichnet haben, die am Ende der ersten Sitzung der Handels- und Entwicklungskonferenz der Vereinten Nationen in Genf veröffentlicht wurde. Beginnend mit dem ersten „Ministertreffen der Gruppe der 77 in Algier (Algerien) am 10. und 25. Oktober 1967, das die Charta von Algier verabschiedete“, entwickelte sich allmählich eine ständige institutionelle Struktur, die zur Schaffung von Kapiteln der Gruppe der 77 mit Verbindungsbüros in Genf (UNCTAD) Nairobi (UNEP), Paris (UNESCO), Rom (FAO/IFAD) führte. Obwohl die Mitglieder der G‑77 auf 134 Länder angewachsen sind, wurde der ursprüngliche Name aufgrund seiner historischen Bedeutung beibehalten. Hauptziel der Gruppe ist es, die wirtschaftliche Süd-Süd-Kooperation zu stärken und die Position des globalen Südens gegenüber dem reichen Norden der Welt zu verbessern. China ist nicht Mitglied, nimmt aber an der Arbeit er G77 teil.

Quellen: Granma/g77

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