HomeKlassenkampfReinigungsbranche bringt den nächsten KV-Abschluss

Reinigungsbranche bringt den nächsten KV-Abschluss

Wien. Heute schloss die für die Reinigungskräfte zuständige Gewerkschaft vida die Kollektivvertragsverhandlungen mit den Unternehmensvertretern ab. Die Einigung bringt durchschnittlich 8,56 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten ab Jänner 2022. In der Spitalsreinigung macht das Lohnplus samt Infektionszulage 9,55 Prozent aus. Der neue Mindestlohn beträgt 1.832 Euro brutto.

Damit liegt der Abschluss unterhalb der Forderungen, mit denen die Gewerkschaft in die Verhandlungen gegangen ist. Die Chefverhandlerinnen und ‑verhandler forderten 2.000 Euro Mindestlohn. Die Unternehmensseite ist diesem Wunsch mit dem jetzigen Abschluss nur um 20 Euro entgegengekommen, bezogen auf ihr ursprüngliches Angebot.

Auch wenn die prozentuale Erhöhung begrüßenswert ist, muss klar sein, dass nicht nur die Ausgangsgehälter verhältnismäßig niedrig sind, sondern die zumeist weiblichen, migrantischen Kolleginnen haben in den vergangenen Jahren bei den KV-Abschlüssen bereits unterhalb der Inflation abgeschnitten, 2020 etwa lag der Abschluss bei nur 1,59 Prozent.

PdA kritisiert Gewerkschaftsführung für Reallohnverluste

Auch dieser Abschluss bestätigt, was die Partei der Arbeit Österreichs (PdA) in einer Einschätzung zu den Kollektivvertragsverhandlungen festhielt: „Die bisherigen Ergebnisse der KV-Verhandlungen in den einzelnen Branchen unterstreichen, was zu befürchten war: Trotz gegenteiliger Versprechungen wurden die Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellten von den sozialdemokratischen Gewerkschaftsbonzen wieder im Stich gelassen. Ihre ‚Verhandlerinnen‘ und ‚Verhandler‘ stimmten, wie üblich, Abschlüssen zu, die weit unter der aktuellen Teuerungsrate liegen und somit keine wirkliche Lohnerhöhung, sondern einen Reallohnverlust für die Beschäftigten bedeuten – und dies in einer Situation, wo viele lohnabhängige Menschen ohnedies schon Probleme haben, ihre Strom- und Gasrechnung, die Miete oder auch nur anständige Lebensmittel zu bezahlen.“

Die PdA fordert im Zusammenhang mit den KV-Verhandlungen: 

  • Keine Abschlüsse unter der aktuellen Inflationsrate!
  • Automatische monatliche Lohnerhöhung gemäß Monatsinflation!
  • Deutliche Erhöhung des Arbeitslosengeldes, der Sozialleistungen und Pensionen!
  • Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohnausgleich!
  • Staatliche Preisregulierungen für Energie, Wohnen und Güter des täglichen Bedarfs!
  • Garantie der Grundversorgung durch öffentliches Eigentum!
  • Reichtum und Profite endlich ernsthaft besteuern!

Quelle: OÖ Nachrichten

- Advertisment -spot_img
- Advertisment -spot_img

MEIST GELESEN