HomePanoramaOMV-Tochter plant milliardenschweres Erdgasprojekt im Schwarzen Meer

OMV-Tochter plant milliardenschweres Erdgasprojekt im Schwarzen Meer

Für die OMV bedeutet das Projekt eine Stärkung ihrer Stellung im kapitalistischen Konkurrenzkampf in Südosteuropa und in der Schwarzmeerregion. Mit dem Vorhaben sind erhebliche Gefahren für die Umwelt verknüpft.

Bukarest/Wien. Der rumänische Energiekonzern Petrom, an dem die heimische OMV 51 Prozent der Anteile hält, plant mit „Neptun Deep“ ein milliardenschweres Erdgasprojekt im Schwarzen Meer. Der entsprechende Entwicklungsplan wurde bereits bei der rumänischen Behörde für Bodenschätze eingereicht.

In den kommenden drei Jahren sollen bis zu vier Milliarden Euro investiert werden. 2027 soll die Gasförderung beginnen. Das Fördergebiet erstreckt sich über eine Fläche von 7.500 Quadratkilometern und liegt zwischen 100 und 1.000 Metern unter der Meeresoberfläche. Bisher sind bereits 1,5 Milliarden Euro alleine in die Erkundung und Beurteilung des Gasfeldes geflossen. Dieses ist rund 160 Kilometer von der rumänischen Schwarzmeerküste entfernt ist. 100 Milliarden Kubikmeter Gas könne man hier potenziell fördern, teilte die OMV am Mittwoch mit.

Rumänien größter Erdgasproduzent der Europäischen Union

Rumänische Medien berichteten in den vergangenen Tagen bereits davon, dass der Staat zum größten Erdgasproduzent der Europäischen Union werden könnte. Auch der amtierende Ministerpräsident Marcel Ciolacu verkündete, dass Rumänien mit dem Projekt zu einem „Garanten der Energiesicherheit“ und Erdgas zur Grundlage der wirtschaftlichen Entwicklung werden würde.

Die OMV würde ihre eigenen Marktanteile im internationalen Gasgeschäft somit massiv erhöhen. CEO und Vorstandsvorsitzender der OMV, Alfred Stern, verkündete bereits, dass das Projekt die Position der OMV in der Schwarzmeerregion und in Südosteuropa stärken werde. Gelegen kommt der OMV in diesem Zusammenhanf auch, dass mit dem Ende der Erdgasförderung in Groningen ab 1. Oktober ansteht. Auf dem größten Gasfeld Europas soll kein Erdgas mehr produziert werden. Am Freitag teilte dies der zuständige Staatssekretär, Hans Vijlbrief, in Den Haag offiziell mit.

Pipelinestraßen sollen Naturschutzgebiete durchqueren

Gefahren für die Umwelt bringt das milliardenschwere Förderprojekt wohl einige mit. Pipelinestraßen sollen nach aktuellem Stand der Pläne Naturschutzgebiete durchqueren. Für den Bau der Tunnel und Pipelines müssten außerdem Schiffe in den Schutzgebieten ankern, was negative Folgen für die dortigen Riffe hätte. „Die Offshore-Erdgasförderung gefährdet ohne jegliche klimatische, ökologische oder wirtschaftliche Rechtfertigung ein für Rumänien repräsentatives Ökosystem und Teile der Küstenlinie“, so Alin Tanase, Kampagnenkoordinator von Greenpeace in Rumänien.

Quellen: Junge Welt/ORF 

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