HomeKlassenkampfEinkommensverlust und Arbeitslosigkeit in Dienstleistungsbranche

Einkommensverlust und Arbeitslosigkeit in Dienstleistungsbranche

Neue Daten unterstreichen die arbeiterfeindliche und asoziale Systematik des Krisenkapitalismus in der Dienstleistungs- und Handelsbranche – und die Regierung assistiert dabei. 

Wien. Aktuelle Zahlen der Statistik Austria zeigen, dass seit Beginn der Corona-Epidemie und der kapitalistischen Krise 8,3 Prozent der Angestellten im Dienstleistungsbereich ihre Jobs verloren haben, wobei in diese Branche auch die Leiharbeitsfirmen fallen. Auch im Handel gibt es einen Rückgang der Beschäftigungszahlen um 2,2 Prozent. Ebenso ging die Zahl der geleisteten Arbeitsstunden deutlich nach unten, bei Dienstleistungen um gleich 20,3 Prozent, im Handel um 11,5 Prozent. Natürlich hat dies seine Auswirkungen auf die Löhne und Gehälter der Betroffenen: Die Einkommen der Handelsangestellten fielen um 0,4 Prozent, jene der Beschäftigten im Dienstleistungsbereich um 3,4 Prozent. Diese Daten unterstreichen abermals, dass die Krisenhaftigkeit des Kapitalismus zulasten der arbeitenden Menschen geht.

Für eine relevante Zahl bedeuten die Maßnahmen der Unternehmen, die ihre Profite retten wollen, schlicht und ergreifend Kündigungen, also Arbeitslosigkeit. Die verbliebenen Beschäftigten erleiden Einkommensverluste, sind zynischer Weise aber gleichzeitig oft einem stärkeren Arbeitsdruck ausgesetzt, wenn weniger Personal in kürzerer Zeit trotzdem den Betrieb aufrechterhalten soll. Das Kapital nützt sogar die Krise, um die Arbeitenden besser auszubeuten und gesamte Lage der Arbeitsklasse sozial und finanziell zu verschlechtern, um selbst über die Runden zu kommen. Gleichzeitig ist ein politisches Versagen festzustellen: Die Unternehmen werden mit Milliardenhilfen „gerettet“, während das in dieser Form fragwürdige Kurzarbeitsmodell der Regierung wiederum zielsicher die Beschäftigten mit Lohneinbußen trifft. Und eines kann die Kurz-Kurzarbeit offensichtlich nicht, nämlich die Arbeitsplätze sichern, wie die immensen Arbeitslosenzahlen zeigen. Aber das war wohl auch nie so gedacht.

Quelle: ORF

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